Israel / Palästina
Systematische Vertreibung
In Nablus wurde in dieser Woche ein Wasserbrunnen von der Besatzung zugeschüttet und 60 Olivenbäume, die Lebensgrundlage palästinensischer Farmer, wurden entwurzelt.
In Bethlehem setzten Besatzungskräfte aggressive Pestizide gegen Dutzende von Olivenbaumsetzlingen ein, was für palästinensische Bauern einen massiven Geldverlust bedeutet. Im gesamten Westjordanland wurden diese Woche auch wieder fünf Familienhäuser und ein Schafstall sowie weiteres palästinensisches Eigentum durch die Besatzung zerstört. Zwei der Familienhäuser rissen die betroffenen Familien — Soliman und ‘Aweisat — selbst ab, da die Besatzung die Abrisskosten in Rechnung stellt und oft zusätzliche Strafen anfallen, die den endgültigen finanziellen Ruin der Familien bedeuten würden: So sind sie gezwungen, mit eigenen Händen das niederzureißen, was sie mit eigenhändig gebaut haben.
Zehn weitere palästinensische Familien erhielten Evakuierungsaufforderungen für ihr Wohnhaus im Stadtteil Al Tur in Jerusalem, das ebenfalls bald zerstört werden soll. Als Vorwand werden oft fehlende Baugenehmigungen herangezogen. Diese verweigert die Besatzung Palästinenserinnen und Palästinensern in nahezu allen Fällen, außerdem investiert die Besatzung nicht in die arabische Infrastruktur. Gleichzeitig errichtet sie illegale Siedlungen für ausschließlich jüdische Israelis, während zahlreiche palästinensische Wohnhäuser und Geschäfte zerstört und die Menschen so nicht nur entschädigungslos obdachlos gemacht, sondern auch ihrer wirtschaftlichen Lebensgrundlage beraubt werden. Die UN spricht im Zusammenhang mit den Hauszerstörungen von Kriegsverbrechen.