Argument

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Black Friday oder #BlockFriday?

Am gestrigen Freitag war der „Black Friday“.

Korrespondenz aus Gelsenkirchen

An dem Tag wimmelt es nur vor Rabatten und vermeintlichen Rabatten und er ist für viele Firmen und Konzerne der profitbringendste Tag im Jahr. Gleichzeitig gehen unter dem Motto #BlockFriday weltweit Aktivistinnen und Aktivisten auf die Straße, um den Black Friday zu boykottieren. Aktivistinnen und Aktivisten von Extinction Rebellion blockieren teilweise sogar ganze Warenlager von Amazon.

 

Der Protest richtet sich dabei insbesondere gegen Amazon: Das Versandmonopol zahlt viel zu wenig Steuern, beutet seine Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellten aus und trägt massiv zur Zerstörung der Umwelt bei.

 

Gleichzeitig hatte auch die Gewerkschaft ver.di an diesem Tag in verschiedenen Städten Streiks von Amazon-Angestellten organisiert - unter dem Motto: „Make Amazon pay“. Der Protest gegen Amazon ist vollkommen berechtigt und muss auch noch ausgebaut werden. Eine gute Höherentwicklung wäre es, wenn sich die Aktivistinnen und Aktivisten von Extinction Rebellion mit den Arbeiterinnen und Arbeitern von Amazon zusammentun würden.

 

Teilweise wird auch von „Konsumwut“ der Menschen gesprochen, gegen die es anzukämpfen gelte. Doch ist es verwerflich, am Black Friday einzukaufen? Wenn man etwas braucht und es heute billiger angeboten wird – warum nicht? Den Menschen wird doch schon genug Geld aus den Taschen gezogen. Aber man muss sich auch bewusst machen, dass der Black Friday nicht entstanden ist, um den Leuten durch die Angebote etwas Gutes zu tun. Deshalb sind auch nur „besondere“ Gegenstände reduziert und keine Alltagssachen, die wir sowieso kaufen müssen. Ein User auf Twitter fordert dazu beispielsweise: „Macht mal Benzin billiger am Black Friday! Ich bin arm wegen euch, ihr Hunde“. Auch sind viele Angebote gar nicht so gut, wie sie scheinen, weil der durchgestrichene Preis sich auf die UVP (Unverbindliche Preisempfehlung) bezieht, aber nicht auf den vorherigen Real-Preis.