Affäre Mathias Döpfner
"Springer"-Chef steht Bundesverband der Zeitungsverleger weiter vor
Auf einer gestrigen Sitzung des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BTZV) wurde entschieden, dass Springer-Chef Mathias Döpfner auch weiterhin Präsident des Verbands sein wird. Döpfner hatte vor einigen Wochen eine private WhatsApp-Nachricht an den Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre geschrieben, in der er erklärte, der mittlerweile ehemalige Bild-Chefredakteur Julian Reichelt sei „der letzte und einzige Journalist in Deutschland“, welcher mutig „gegen den neuen DDR-Obrigkeitsstaat“ aufbegehre. „Fast alle anderen sind zu Propaganda-Assistenten geworden“. Von Stuckrad-Barre hatte das öffentlich gemacht. Die Corona-Verharmlosung und „Querdenker“-Propaganda, die die Bildzeitung seit Monaten verbreitet, ist mitverantwortlich für volle Intensivstationen und Corona-Tote. Dazu kommt noch, dass er sich hinter seinen Chefredakteur a. D. gestellt hat, als dessen unsägliches Verhalten bereits öffentlich war. Trotz alldem hat sich der Verband entschieden, Döpfner weitermachen zu lassen. Er erklärte zwar, dass Döpfners private WhatsApp-Nachricht so nicht akzeptabel sei, aber nach Döpfners Entschuldigung gebe es keinen "Grund, die sehr erfolgreiche Arbeit des Präsidiums in den vergangenen Jahren in Frage zu stellen."