Leserbrief
"Querdenker" im Land eher linksorientiert?
"Rote Fahne News" dokumentiert einen Leserbrief, der sich auf einen Artikel der „Stuttgarter Zeitung“ vom 23. November bezieht. Der Artikel ist überschrieben mit „Querdenker im Land eher linksorientiert“.
Mit Recht sind immer mehr Menschen empört über das unsoziale und gesundheitsgefährdende Verhalten von „Querdenkern“, während sie selbst mit ihrer Disziplin zur Einhaltung der notwendigen Schutzmaßnahmen wesentlich zum Kampf gegen Corona beitragen.
Es ist zu begrüßen, dass es jetzt eine Studie gibt, die dem Phänomen dieser unsäglichen „Querdenker“-Bewegung in BaWü auf die Spur kommen möchte. Aber was wird daraus gemacht, wenn in den Überschriften auf die „linken Wurzeln“ abgehoben und die Bewegung „eher linksorientiert“ geortet wird?
Für mich ist das eine Spurenverwischung bzw. Irreführung. Dabei wird in den Artikeln und Nachrichten richtig erwähnt, dass „die Forscher … auch Wurzeln der Bewegung im ehemaligen linksalternativen Milieu fest(stellen), obwohl von den linken Werten wie Solidarität und Gleichheit ‚im Grunde nichts mehr übrig ist'“.
Als Linker kritisiere ich den egoistischen und bürgerlichen Begriff von Freiheit und halte es mit Friedrich Engels: „Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit“. Deshalb muss auch die Rolle der Bundesregierung in die Kritik, die sich von der Freiheit der Gewinninteressen der Industrie leiten lässt und deshalb nicht konsequent gegen die Pandemie vorgeht.