Bergbau / Gesundheit

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„WAZ“ berichtet über PCB-Studie von Kumpel für AUF

Die Lokalredaktion Gelsenkirchen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) berichtet aktuell online über die PCB-Studie von Kumpel für AUF.

Von Rote Fahne Redaktion
„WAZ“ berichtet über PCB-Studie von Kumpel für AUF
Günter Belka und Christian Link von Kumpel für AUF (rf-foto)

Wie die Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF schrieb, ruft sie zu einer RAG-unabhängigen Studie zur Untersuchung von Bergleuten auf PCB und Schwermetalle auf (mehr dazu hier). Der Grund: Die RAG (ehemals Ruhrkohle AG) hat die Gefährlichkeit dieses krebserregenden Stoffes immer verharmlost – zugunsten ihres Maximalpfrofits und zuungunsten der Gesundheit der Kumpel, die häufig von ihrer Anpassung nichts mehr haben, da sie nach der Arbeit schwer erkranken.

 

Dazu schreiben Kumpel für AUF und die Umweltgewerkschaft in ihrem Aufruf: "Viele Kumpel litten und leiden an Krankheiten, die die Schulmedizin nicht erklären konnte. Sie wurden deshalb zum Teil entlassen und als Simulanten abgestempelt. Viele starben an Krebs. Krankheiten infolge von PCB-Belastung sind schleichende Erkrankungen und kommen oft erst nach vielen Jahren zum Tragen und die RAG nimmt sich davon nichts mehr an. Als Einzelner ist es kaum möglich, dagegen anzukommen und eine Anerkennung als Berufskrankheit durchzusetzen.

 

Deshalb ist es notwendig, eine von der RAG unabhängigen Studie durchzuführen. Für aussagekräftige Ergebnisse werden Untersuchungen von mindestens 100 Bergleuten gebraucht. Es geht um PCB und andere gefährliche Giftstoffe wie Quecksilber, Cadmium und Arsen sowie die gesundheitlichen Folgen. Im Sommer 2019 gründete sich eine Ärzte-Initiative gegen Zechenflutung und Giftmüll untertage. Sie will Bergleute beim Kampf um ihre Gesundheit unterstützen und helfen, eine Vergiftung des Grundwassers und des Trinkwassers zu verhindern, wovon Millionen Menschen betroffen sind. Sie organisieren die Untersuchung von Blut und Urinproben in einem renommierten Labor und beraten das Ergebnis. Wenn dieses aussagekräftig ist, wird beraten, wie damit umgegangen wird: Zum Beispiel Anzeigen einer Berufskrankheit bei der Berufsgenossenschaft. Um diese RAG-unabhängige Studie zu finanzieren, wird ein Spendenkonto eingerichtet."

 

Unter anderem berichtet der – leider kostenpflichtige - Artikel der WAZ über den Bergmann Günther Belka, der auch im Aufruf von Kumpel für AUF zu Wort kommt. So schreibt die WAZ: "Dass die RAG vor der Corona-Pandemie ehemalige Kumpel untersuchen ließ, reicht dem Bergmann und seinen Unterstützern nicht. Sie wollen in einer eigenen Studie herausfinden, welche Folgen der Dauerkontakt mit Schwermetallen und PCB-haltigem Hydrauliköl hat. … Hier nun kommen Günter Belka und sein Unterstützerkreis ins Spiel. Er behauptet: 'Es ist notwendig, eine von der RAG unabhängige Studie durchzuführen.' Belka führt seinen Kampf für die 'Kumpels (sic!) für AUF'. …


Bislang untersucht worden seien bereits über 50 ehemalige Bergleute, die auf Zechen der RAG in NRW und dem Saarland im Einsatz waren – darunter auch Günter Belka selber. 'Ergebnis war, dass mein Körper definitiv mit PCB und Schwermetallen belastet ist', sagt der ehemalige Betriebsschlosser und Hydraulikfachmann. …


Allgemeinmediziner (Günter, Anm. d,. Red.) Wagner hält das für plausibel: 'Die Kumpel, die wir bis jetzt untersucht haben, sind alle chronisch krank.' … 'Wir Bergleute wollen eine Zukunft und nicht schon den Sargdeckel öffnen', sagt Belka So hofft er, dass über die Ergebnisse Ansprüche zur Anerkennung von Berufserkrankungen gemacht werden können."

Adressen der Ärzte, die Untersuchungen durchführen:

  • Medizinisches Versorgungszentrum, Schmerzzentrum Duisburg-Rheinhausen: Dr. Bittel und Kollegen, Krefelderstrasse 26. 47226 Duisburg, Tel. 02065-31181
  • Praxis Günter Wagner, Schmalhorststrasse 1c, 45899 Gelsenkirchen, Tel. 0209-3193921
  • Dr. Willi Mast, Schulz-Briesen Strasse 3, 45884 Gelsenkirchen, Tel. 0209-134228

 

Kontakt: Kumpel-@gmx.de

 

Hier geht es zum Artikel der WAZ (leider kostenpflichtig)

 

Hier gibt es den Aufruf von Kumpel für AUF und der Umweltgewerkschaft