Erste Fälle in Deutschland nachgewiesen

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Corona-Variante Omikron schlimmer als bisherige Varianten?

Seit einigen Tagen berichten die bürgerlichen Massenmedien über die neue Corona-Variante mit dem Code B.1.1.529 aus Südafrika. Obwohl wenig bekannt war, spekulierten sie zum Teil über eine höhere Infektiosität und das mögliche Versagen der Corona-Impfstoffe wild herum.

Von dr
Corona-Variante Omikron schlimmer als bisherige Varianten?
Grafik: shutterstock_2082325849

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die nach den griechischen Buchstabe Omikron benannte Variante als „besorgniserregend“ ein. Bei Reisenden aus Südafrika wurde sie inzwischen in Botswana, Belgien, Tschechien, Hongkong, Australien und am Flughafen in München nachgewiesen. In Südafrika steigen die Infektionszahlen seit Tagen exponentiell an. Am 16. November wurden 273 Fälle, bis zum 25. November schon über 1200 Fälle verzeichnet, die meisten in der Provinz Gauteng mit den Städten Johannesburg und Tswane (Pretoria).

 

Gegenüber der Beta- und der Delta-Variante ist die nachgewiesene Anzahl an Mutationen von über 30 im Spikeprotein, mit denen das Virus an die Zellen andockt, sehr hoch. Zwar sind die einzelnen Mutationen bekannt, ob die Kombination des „großen Strauß an Mutationen“ eine neue Qualität mit höherer Infektiosität oder Impfdurchbrüche gegenüber der dominierenden Delta-Variante auslöst, muss mit Sorge betrachtet, aber erst an größeren Zahlen Infizierter untersucht werden. Bislang sind die Symptome der mit der Corona-Variante Omikron Infizierten nach Berichten südafrikanischer Ärzte mild. Die meisten klagen über schmerzende Körper und Müdigkeit, extreme Müdigkeit. Kein Patient hat, wie bei den bisherigen Varianten, über Geschmacks- oder Geruchsverlust geklagt, betroffen ist vor allem die jüngere Generation. Das alles deutet auf starke Veränderungen des Virus hin.

 

Das Netzwerk aus Universitäten und Gesundheitsinstituten zur Überwachung der Virus-Genetik in Südafrika hat jedenfalls sehr aufmerksam, zeitnahe und vorbildlich gearbeitet und die Informationen rasch weltweit kommuniziert. Aufgrund des ungewöhnlichen Spike-Profils muss die Variante weiter genau beobachtet werden. Das Robert-Koch-Institut kann sich mal eine Scheibe aus Südafrika abschneiden, um die Desorganisation und Zersplitterung der staatlichen Forschung zu überwinden und das Wissen zur neuen Variante zu zentralisieren. Angesichts rasant steigender Neuinfektionen, voller Kliniken und dem Versagen der Großen Koalition und der künftigen Ampel-Regierung, müssen aber vor allem entschlossene Maßnahmen durchgesetzt werden.