Corona
Boostern mit einem Antikörperspiegel von 4180?
Die Rote Fahne Redaktion erreichte der folgende Leserbrief: „Ihr habt auf 'Rote Fahne News' angekündigt, über Antikörper-Tests etc. mehr zu berichten. Ich habe am Samstag einen Termin zum Boostern, aber 4180 im Anti-Körperspiegel. Was tun?“ Darauf antwortet Dr. med. Günther Bittel aus Duisburg:
„Die Aussagekraft der Antikörper wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Das dümmste Argument in diesem Zusammenhang ist, man könne anhand der Antikörper eigentlich nur sagen, ob jemand überhaupt eine Impfantwort entwickelt hat oder nicht, zu allen anderen Aussagen würde die Erfahrung fehlen. Warum sammelt man dann nicht wissenschaftlich die Erfahrungen? Der Verband der Laborärzte sieht das auf jeden Fall anders.
Über 1000 BAU/ml soll man nicht boostern und braucht es auch nicht! Dann lieber noch abwarten! Bei heftigen Antigen-Antikörper-Reaktionen steigt eben die Gefahr der Impf-Nebenwirkungen! Wenn man unter 100 BAU/ml kommt, dann ist es höchste Zeit zum Boostern. Wer zwischen diesen beiden Werten liegt, kann sich ohne Sorge boostern lassen. Ich gehe mal davon aus, dass dein mitgeteilter Antikörper-Wert auch in der Einheit BAU/ml gemessen wurde. Wenn dem nicht so wäre, muss man es natürlich abhängig von der verwendeten Skalierung anders bewerten.
Dem Skeptizismus gegenüber der Antikörperbestimmung unterstelle ich einmal zwei Motive: Rechtfertigung, warum diese Untersuchung keine Kassenleistung ist - und: Beim Boostern geht Masse und Tempo über individuelle Beratung, ein paar Impfnebenwirkungen mehr, juckt uns nicht.
Die angekündigten 30 Millionen Impfungen bis Weihnachten sind in der jetzigen Impfstruktur gar nicht zu leisten, da müsste man ehrlich sagen, dass die Herrschenden mit der Schließung der Impfzentren voll daneben waren. Drei Stunden in der Kälte, dicht gedrängt anschließen vor irgendwelchen Impf-Zelten ist eine Zumutung! Herzliche Grüße, bleib gesund.