Rebellion der Jugend

Rebellion der Jugend

„Jugend nicht so grün wie gedacht“?

Die „Jugend (ist) nicht so grün, wie gedacht“. Dies erklärt eine Studie unter der Überschrift „Jugend in Deutschland – Winter 2021/22“. Sie wurde im November von Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann veröffentlicht. Es wurden dafür 14- bis 29-Jährige befragt.

Von rt
„Jugend nicht so grün wie gedacht“?
Fridays for Future 2020 in Gera (rf-foto)

Schnetzer nennt sich „Jugendforscher, Speaker und Futurist“, Hurrelmann ist Professor der Hertie-Hochschule. Deren „Kernanliegen“: „Befähigung von Studierenden zu Führungspositionen im öffentlichen Sektor, in Wirtschaft und Zivilgesellschaft.“

 

Jugendstudien haben Konjunktur. Auffällig viele kommen von Konzernen bzw. ihren privaten Hochschulen oder Stiftungen wie Bertelsmann (Bertelsmann-Stiftung), TUI (TUI-Stiftung), Hertie (Hertie-Hochschule), Shell (Shell-Studien), dem Bankenverband usw. Ein wichtiger Zweck dieser Studien ist es, Erkenntnisse für die Herrschenden zu gewinnen, wie sie die Rebellion der Jugend in für diese ungefährliche Bahnen lenken können.

 

Die „Jugend in Deutschland“-Studie fördert interessante Dinge zutage: „Die Studie zeichnet das Bild einer grundsätzlich politisch wachen und aktiven jungen Generation, die sich ihrer wichtigen gestalterischen Rolle für die Zukunft des Landes bewusst ist.“ Sie arbeitet heraus, wie Corona weitreichende Folgen für Jugendliche hat: „Sie beklagen den Kontrollverlust bei ihrer Alltagsgestaltung, den persönlichen Beziehungen und der Bildungs- und Berufslaufbahn.“

 

„Es sind die ganz großen Zukunftssorgen, welche die jungen Leute umtreiben. Konkret bereiten 56 Prozent der Befragten der Klimawandel Sorgen, der Zusammenbruch des Rentensystems 48 Prozent und die Folgen einer Inflation 46 Prozent.“ Dass viele Jugendliche Arbeits- und Berufsmöglichkeiten, Rente und Inflation mehr bewegen als früher, ist auf die Erfahrungen in der Weltwirtschafts- und finanzkrise in Wechselwirkung mit der Corona-Pandemie zurückzuführen, wo sie selbst oder Menschen in ihrem Umkreis und Familie von Arbeitsplatzvernichtung, Lohn- und Renteneinbußen betroffen sind. 25 Prozent der Befragten berichten von finanziellen Einbußen.

 

Abenteuerlich wird es, wenn die Autoren ihre Fakten deuten: Ihre Behauptung, die Jugendlichen seien „nicht so grün wie gedacht“ machen sie daran fest, dass nur eine Minderheit bereit sei, dauerhaft auf Autonutzung (also auch als Beifahrer oder Beifahrerin), Fliegen und Fleischkonsum zu verzichten. Unantastbar für die bürgerlichen Gelehrten ist die mutwillige Zerstörung der natürlichen Umwelt durch die Monopole, ändern könne man nur etwas durch individuellen Verzicht. Ja - jeder Mensch hat auch eine Eigenverantwortung und soll sein Verhalten soweit möglich ökologisch gestalten. Aber - nein: Ein Leben mit sauberer Luft, gesunden Nahrungsmitteln, 100 Prozent erneuerbarer Energie, Artenvielfalt, ausgebautem öffentlichen Verkehr, weitgehend kostenlos, weniger Abgase, Krebs, Allergien, weniger Staus, Lärm, gesunde Wälder, usw., sind wahrlich kein Verzicht. Wer das so verkaufen will diskreditiert den Umweltkampf und erklärt allgemein „den Menschen“ zum Umweltzerstörer.

 

Mao Zedong sagte: “Die Jugend ist die aktivste und lebendigste Kraft der Gesellschaft. Sie ist am meisten begierig zu lernen, am wenigsten konservativ im Denken." Offensichtlich zu sehen ist das in Protesten gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik, im antifaschistischen oder Umweltkampf und in Tarifauseinandersetzungen. Fesseln für die Rebellion sind die Manipulierung der öffentlichen Meinung; Spaltung; imperialistische dekadente Kultur, mit der die Jugend in der Schule und den „sozialen“ Medien fertig werden muss; das gesellschaftlich organisierte System der kleinbürgerlichen Denkweise und die Unterdrückung der wissenschaftlichen Weltanschauung Marxismus-Leninismus. Das unterminiert, oft durchaus erfolgreich, die Erkenntnis der gesellschaftlichen Zusammenhänge, das Vertrauen auf die eigenen Kraft und die Organisationsfähigkeit. Deshalb organisiert die MLPD mit ihrem Jugendverband REBELL die Rebellion der Jugend und eine Schule der proletarischen Denkweise, um immer mehr Jugendliche für die Rebellion und immer mehr Rebellen für den Marxismus-Leninismus und die MLPD zu gewinnen.

 

Die Studie schlussfolgert: " ... kann der von jungen Leuten mehrheitlich befürwortete Klimaschutz nur mit klaren Regeln und Vorgaben durch die Politik gelingen." Also: Ja nicht versuchen, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Lieber auf die bürgerlichen Politiker hören! Der Versuch, die berechtige Rebellion der Jugend zurück in die Bahnen der bürgerlichen Demokratie zu lenken. Gängelung, Entmündigung, Unterdrückung der Jugend ist der reaktionäre Kern!

 

Die Jugend ist von den aktuellen Krisen besonders und in allen Lebensbereichen betroffen. Sie ist in Bewegung und strebt nach Veränderungen. Wie das geht, ist für die meisten noch nicht geklärt. Das stellt an die Arbeiter- und Volksbewegung die Anforderung, sich nicht nur schützend vor die Jugend zu stellen, sondern sie für die Arbeiter- und Volkskämpfe zu gewinnen, zu organisieren und auszubilden.

Eine grundsätzliche Änderung ist im Kapitalismus nicht möglich. Deshalb setzen sich MLPD und REBELL das weitergehende Ziel, in einem beharrlichen weltanschaulichen Kampf wachsende Teile der Jugend für den Sozialismus zu gewinnen. Zusammenhalt, Solidarität, gegenseitige Hilfe und die Entwicklung einer rebellischen und revolutionären Kultur gewinnen wachsende Bedeutung für den REBELL.