Papst-Besuch im Lager Kara Tepe / Lesbos / Griechenland
Von Hightech-Krieg und Lagerhund "Dick"
Michalis Aivaliotis von der Selbstorganisation der Flüchtlinge im Lager Kara Tepe / Lesbos / Griechenland berichtet noch einmal vom Papst-Besuch im Lager:
Der Präsident des Grenzschutzes von Lesbos beglückwünscht das gesamte Polizeipersonal für die hervorragende Organisation der Sicherheitsmaßnahmen während des Besuchs von Papst Franziskus.
Außer den Flüchtlingen, dem Papst, seinen Begleitern und Polizei durfte keiner ins Lager rein. Am Himmel waren etliche Drohnen unterwegs, die jeden Zentimeter bewachten und jede Regung kontrollierten. Wir hatten ein Transparent aus Gelsenkirchen mit einem kirchlichen Text erhalten (bei der Veranstaltung mit Michalis Aivaliotis im Laden von People to People am 18. November, Anm. d. Red.). Wir hatten das mit den Flüchtlingen besprochen und keiner hat gedacht das so was für den Papst gefährlich ist.
Wie besprochen hat ein Flüchtling das Transparent aus der Tasche herausgeholt und sie waren auf einer super Höhe. Kaum hatten ein paar das Transparent angefasst, um es auszubreiten, stürmte die Polizei und hat es den Flüchtlingen weggenommen. Die Flüchtlinge berichteten das sie den Krieg in Syrien am eigenen Leib erlebt haben, aber das, was jetzt geschah, ist hochmoderner High-Tech-Krieg mit Drohnen. Zwei Drohen kreisten in sekundenschnelle um uns herum. Wir dachten sie schießen gleich los. Das war für die Flüchtlinge furchtbar. Wir werden uns das Transparent wiederholen und es wird unsere Schulräume schmücken.
Aber eins hat das Herz der Flüchtlinge erwärmt. Unser Lagerhund „Dick“, der mit uns im Lager lebt, hat alle Sicherheitssysteme überwunden und die Bühne vom Papst erreicht. Siehe Bild. Unser „Dick“ ging zum Papst, der ihn mit einem Lächeln ansah, und unser „Dick“ begrüßte alle, auch die Kardinäle. Dann verschwand er wieder. Er erkannte, dass das hier doch langweilig ist.