Corona im Betrieb
Wenn es wirklich um Gesundheitsschutz ginge, sähe das hier anders aus!
Mit der Einführung von 3G am Arbeitsplatz ist die Diskussion in den Betrieben erneut entfacht. Es ist richtig, dass jetzt endlich das Thema „Testen“ ernst genommen wird, aber es ist nicht richtig, dass nur die Ungeimpften getestet werden!
Vor kurzem hatten wir wieder mehrere Corona-Fälle am Band – die Ungeimpften sollten zum Test. Wir forderten sofort, dass alle zum Test müssen, auch wenn das einen größeren Produktionsausfall nach sich zieht. Diesmal traute sich niemand hier zu mauscheln, zu oft war das wohl schon passiert und auch bis in die Öffentlichkeit gedrungen, es gingen alle zum Test, zum Glück war kein weiterer positiv.
Die Ungeimpften zu testen ist unbedingt richtig, sind sie doch die Hauptüberträger in der Pandemie. Aber das reicht uns nicht: Wir fordern, dass alle getestet werden - während der Arbeitszeit und auf Kosten der Profite! Es ist nicht einzusehen, dass die Beschäftigten die Hauptlast im Gesundheitsschutz mit ihrer Freizeit bezahlen müssen, so sind sie an den Bändern und in der Produktion schon seit zwei Jahren der ständigen Gefahr der Ansteckung ausgesetzt.
Ginge es den Automobilherren tatsächlich um Gesundheitsschutz, dann sähe es hier ganz anders aus. Nach wie vor gibt es kein Händedesinfektionsmittel auf den Toiletten, an den Waschbecken oder in den Pausenräumen und das in einem Weltkonzern! Die Schichtentkoppelung auf Kosten der Monopole wurde längst schon wieder abgeschafft. Wir fordern bezahlte Schichtentkoppelung von mindestens 20 Minuten, die Bereitstellung von FFP2-Masken für alle Beschäftigten, verbunden mit weiteren Maskenpausen von mindestens fünf Minuten pro Stunde zusätzlich zu den bereits bezahlten 24 Minuten!
Mit der Einführung von 3G wurde auch die Diskussion unter den Kollegen wieder entfacht, und es zeigte sich noch mal verstärkt, dass sich ganz viele der ungeimpften Kolleginnen und Kollegen aufgrund von Unsicherheit nicht haben impfen lassen. Sie haben das bisher nicht so offen gesagt. Viele haben nun Impftermine gemacht. Das zeigt, wie wichtig es ist, eine intensive und breite Aufklärung zu machen. Argumente und Überzeugungsarbeit wurde vonseiten der Konzernleitung nie gemacht, das waren nur Appelle. Eine Überzeugung gab es eigentlich nur durch die Sofortprogramme und Flugblätter der MLPD oder in den Diskussionen mit Kollegen, die sich im Sinne des Gesundheitsschutzes und der Kampffähigkeit der Arbeiterklasse mit dem Thema gründlich befasst haben.