Monopolverbände wollen Verbrenner bis 2035
Wie die Automobilarbeiter vor den Karren der Konzerne gespannt werden sollen
"Job-Kahlschlag durch Verbrenner-Aus befürchtet"- titelte die Stuttgarter Zeitung am 7. Dezember. Wem gilt die Sorge und um welche Interessen geht es hier?
Es geht um eine Studie der Unternehmensberatung PwC, die der europäische Verband der (Auto-)Zulieferer Clepa in Auftrag gegeben hat. Darin heißt es: „Rund 150.000 Jobs würden zwischen 2025 und 2030 allein in Deutschland bei Autozulieferern verloren gehen, wenn PKW, die nur mit Verbrennungsmotor ausgestattet sind, ab 2030 nicht mehr neu zugelassen werden“ (1).
Das ist eine dreiste Rechtfertigung dafür, dass jeder zweite Zulieferer Arbeitsplätze vernichtet und weitere Arbeitsplatzvernichtung plant. Vornedran dabei die größten internationalen Zulieferer-Konzerne Bosch, Conti, ZF. Sie machen 55 Prozent des Umsatzes der 100 größten Autozulieferer in Deutschland (2).
Zweitens führt nicht die Umstellung auf die E-Mobilität und Digitalisierung quasi zwangsläufig zur massiven Arbeitsplatzvernichtung, sondern die Politik der Profitmaximierung der Monopole. Demgegenüber steht die Logik der Arbeiterbewegung, nach der der technische Fortschritt der Gesellschaft und dem Schutz der Umwelt dienen soll. Dieser Gedanke liegt der Forderung und dem Kampf für Verkürzung der Arbeitszeit auf 30 Stunden die Woche bei vollem Lohnausgleich zugrunde, für die die MLPD unter Industriearbeitern bekannt ist.
Und drittens plädiert die Studie dafür, Verbrenner- und E-Mobilität noch bis 2035 parallel laufen zu lassen. Die geheuchelte Sorge um die Arbeitsplätze wird also missbraucht, um die öffentliche Meinung und insbesondere die Automobilarbeiter vor den Karren der Forderungen des Verband der Automobilindustrie VDA zu spannen. Dieser hat auch wesentlich dafür gesorgt, dass im Ampel-Koalitionsvertrag den armen Konzernen umfangreiche staatliche Subventionen für die Investitionen in E-Mobilität und Digitalisierung zugesagt werden. Damit wird die Umverteilung unserer Steuergelder in die Kassen der Monopole auf die Spitze getrieben.
Weiterhin verlangt der VDA unter dem Stichwort „Technologieoffenheit“ die Förderung der Resourcen verschwendenden Produktion von E-Fuels, damit noch lange Verbrennermotoren produziert und betrieben werden können.