Corona
Faschisten und „Querdenker“ wollen einen "Impfstreik"
„Compact“, das Netzwerk des Jürgen Elsässer zur Sammlung der faschistoiden Kräfte, ruft seit kurzem zum „Impf-Streik“ gegen die „Corona-Diktatur“ auf, die mit der Ankündigung der Ampel-Regierung einer allgemeinen Impfpflicht „ein neues Stadium“ erreiche.¹
Sie bekommen dabei Unterstützung vom faschistischen Höcke-Flügel und der Jugendorganisation der AfD. Deren landesweiten Aufruf zur Demo am 11. Dezember in Berlin folgten allerdings nur einige Hundert Teilnehmer.
Auf der Homepage von Compact werden alle Register der Meinungsmanipulation gezogen: „Jetzt soll keiner mehr der Spritze entkommen dürfen. … Die Pharma-Lobby will uns lebenslang boostern.“ Natürlich freut sich kein Mensch darüber, dass auch die dritte (Booster-)Impfung nicht ausreichen wird, um uns vor den neuen Corona-Virenmutationen zu schützen. Aber im Gegensatz zur faschistoiden "Querdenker"-Bewegung handelt die übergroße Mehrheit der Menschen aus Einsicht und Verantwortung in die Notwendigkeit zum Kampf gegen die Pandemie. Die "Querdenker" fischen dabei keineswegs nur ideologisch im Trüben: Sie machen selbst handfeste Geschäfte mit dubiosen Nahrungsergänzungsmitteln und Scheinmedikamenten, siehe hierzu "Ein profitabler Geschäftszweig der sogenannten Querdenker". Außerdem: Kritik an den Pharma-Monopolen ist das eine - Ablehnung von Gesundheitsschutz das andere. Deshalb gibt es richtige Kritik an den Pharmamonopolen auch nur von links (siehe hier).
Doch die von Faschisten durchsetzte Führung der "Querdenker"-Bewegung hofft mit ihrer neuen Taktik, die wachsende Kritik von Menschen an ihrem extrem egoistischen Freiheitsbegriff zu überwinden: „Der Impf-Streik (sei die) die schärfste Waffe der Gewaltlosen“, um den "Wahnsinn" zu stoppen.
Das muss ausgerechnet aus dem Munde der Organisatoren einer Bewegung kommen, die die Freiheit und das Recht der Massen angreift, gegen die Corona-Infizierung geimpft und geschützt zu werden. Das als „Corona-Diktatur“ und „Wahnsinn“ zu diskriminieren und damit noch mehr Tote in Kauf zu nehmen, ist auch bereits eine Form der Gewalt an den „normalen Menschen“, für die angeblich die AfD steht. Wo das in letzter Konsequenz hinführt, zeigt der Aufmarsch von Querdenkern im Stil der SA vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD)!
Wenn Compact jetzt zum „Impf-Streik“ aufruft, missbraucht es die Kampfform der Arbeiter, um sich wieder kämpferisch-oppositionell zu zeigen und neue Kräfte in Betrieben und Gewerkschaften zu gewinnen. Dabei müssen diese Leute zugeben, dass es sich um „keinen klassischen Streik Arbeiter gegen Unternehmer“ handelt. Denn ein wirklicher, „klassischer Streik“ können nur Arbeiter führen, um im hart geführten Kampf die antagonistischen Klassenwidersprüche in ihrem Interesse auszutragen. Aber das würde natürlich im Widerspruch zur völkischen Klassenzusammenarbeitspolitik von AfD & Co stehen. Umso wichtiger, dass sich immer mehr Arbeiter und Angestellte klar contra diese reaktionäre Richtung wenden.