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Freude und Diskussionen bei Daimler-Beschäftigten über Rekord-“Ergebnisbeteiligung“

Natürlich sind die Kolleginnen und Kollegen bei Daimler froh über die Sonderzahlung von 6000 Euro, die sie angesichts der Preissteigerungen und Verteuerung des Lebens, sowie der Lohnverluste in den letzten Jahren dringend brauchen.

Von wb
Freude und Diskussionen bei Daimler-Beschäftigten über Rekord-“Ergebnisbeteiligung“
Bild vom IG-Metall-Aktionstag in Stuttgart (rf-foto)

Auch sind die IG-Metaller berechtigt stolz darauf, dass der Vorstand sich zu dem Schritt bemüßigt gesehen hat, um den mit Händen greifbaren Unmut in den Hallen und Büros zu dämpfen. Denn das Gegenstück zu den Rekord-Profiten ist die Rekord-Ausbeutung, die die Gesundheit angreift und unter der das Leben der Arbeiter und ihrer Familien leidet. Dazu passt, dass vor kurzem die zum Schutz vor Corona eingeführte Schichtentkoppelung von Werksleitungen wieder kassiert wurde, weil ihnen die bezahlten 20 Minuten verkürzte tägliche Arbeitszeit bereits zu teuer war.

 

Deshalb erhofft sich Daimler von der frühzeitigen Bekanntgabe der Rekord-“Ergebnisbeteiligung“, dass die Arbeiter die begonnene, massenhafte Vernichtung Zehntausender Arbeitsplätze und die damit verbundene Arbeitshetze für die verbleibenden Kollegen kampflos hinnehmen werden. Doch ob dieses Kalkül aufgeht, ist mehr als fraglich, wie die begonnene Diskussion zeigt, die unter anderem von klassenkämpferischen Kolleginnen und Kollegen gefördert und organisiert wird.

 

Trotz der 6000 Euro brutto vergessen viele Kollegen nicht, dass sie für die Tarif-Nullrunden, Kurzarbeit oder die Arbeitszeit- und Lohnkürzung für Teile der Belegschaft bluten mussten. Auch gibt es Kritik daran, dass das Geld nur die 125.000 Beschäftigten der deutschen Werke und Gesellschaften der Daimler-AG bekommen sollen. 175.000 Arbeiter und Angestellte und ein Heer von Leiharbeitern im Gesamt-Konzern gehen leer aus!

 

Natürlich soll mit der Sonderzahlung auch der IG-Metall-Betriebsratsspitze und ihrem Co-Management der Rücken gestärkt werden. Der faschistische Führer von "Zentrum Automobil", Oliver Hillburger, betreibt selbst eine völkische Klassenzusammenarbeit, wenn er den Vorstand auffordert, auf die Sonderzahlung zu verzichten und im Gegenzug zuzusichern, 20.000 Arbeitsplätze zu erhalten. Notwendig ist der Kampf um höhere Löhne und Arbeitsplätze auf Kosten der Profite.

 

Die Betriebsgruppen der MLPD werden in den Diskussionen auch Überzeugungsarbeit für die Marx'sche Losung leisten: „Nieder mit dem Lohnsystem!“ Im echten Sozialismus wäre Schluss mit der kapitalistischen Ausbeutung von Mensch und Natur; der von den Arbeitern geschaffene Reichtum würde der gesamten Gesellschaft und dem Schutz der Natur zugute kommen.

Konkret treten sie dafür ein:

  • 6000-Euro-Sonderzahlung für alle bei Daimler beschäftigte Kolleginnen und Kollegen!
  • Wir Daimler-Beschäftigten lassen uns nicht vom gemeinsamen Kampf um Lohnnachschlag und deutlich höheren Tariferhöhungen im Jahr 2022 abhalten!
  • Kampf um jeden Arbeitsplatz! Für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
  • Stärken wir die IG Metall als Kampforganisation!
  • Für den Kampf um unsere Zukunft und die unserer Jugend! Werdet Mitglied in den Betriebsgruppen der MLPD!