Corona
WHO lehnt Booster-Impfung ab?
Die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) hat sich gegen die Booster-Impfungen ausgesprochen. Was hat es damit auf sich und warum empfiehlt die MLPD trotzdem dringend, sich zum dritten Mal impfen zu lassen?
Völlig zu Recht kritisiert die WHO, dass in vielen – nicht zufällig den ärmsten – Ländern noch Millionen Menschen auf ihre erste Impfung warten. Für sie ist kein Impfstoff da, die entsprechenden Monopole sitzen auf den Patenten. Für diese Produzenten ist es allemal lukrativer, die Impfstoffe als Booster in den imperialistischen Ländern zu verkaufen, als diese kostengünstig in den abhängigen Ländern zu vertreiben.
Trotzdem bedeutet die Forderung der WHO eine vollständige Kapitulation vor der Profitlogik des Imperialismus. Der Mangel an Impfstoffen ist weder gottgegeben noch Zufall. Wer heute auf die Booster-Impfung verzichtet, stellt seine Impfdosen damit nicht für die ärmeren Länder zur Verfügung. Gerade erst wurde aufgedeckt, dass Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs in den Lagern des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) kurz vor dem Verfall stehen. Lieber gehortet, als an arme Länder gegeben!
Und der noch viel größere Skandal: Trotzdem sind laut dem aktuellen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nicht genügend Impfdosen für die Booster-Kampagne da, weil besagter Spahn - wie zu Beginn des Jahres - nicht genügend Impfstoff bestellt hat, um alle Menschen in Deutschland in den nächsten Wochen zu boostern (Bild, 15.12.21)
Der Hunger in der Welt lässt sich nicht dadurch besiegen, dass die Ausgebeuteten und Unterdrückten in den sogenannten reichen Ländern die Nahrungsaufnahme einstellen. Genauso sinnlos wäre es auf eine Impfung zu verzichten in dem Irrglauben, dies würde die Massen in den abhängigen Ländern unterstützen. Der Mangel an Nahrungsmitteln und Impfstoffen hat den gleichen Ursprung: Die Profitlogik.
Die Verzichtspredigt der WHO ist kontraproduktiv. Notwendig ist der weltweite Kampf dafür, die Patente freizugeben und die Impfstoffproduktion zu steigern.
Hinzu kommt: Je länger das Virus in den verschiedenen Ländern grassiert, desto mehr Mutationen entstehen. So wie die neue Variante Omikron, mit all den inzwischen bekannten Problemen. Deswegen ist eine zeitgleiche Impfung weltweit auch im Interesse der gesamten Weltbevölkerung.