Wahlabsage
Regierungsbildung in Libyen immer schwieriger
Seit der Ermordung von Muammar al-Gaddafi 2013 versinkt Libyen immer tiefer im Chaos. Seit 2014 herrscht ein Bürgerkrieg, in dem sich zwei reaktionäre Regierungen sowie zahlreiche Milizen gegenüberstanden. Die für 24. Dezember geplante Präsidentschaftswahl ist ohne Begründung abgesagt worden. Parlament und Wahlkommission hatten die Kandidatenliste bis zuletzt offen gehalten. Viele Menschen fürchten, dass sich die reaktionäre Gewalt in dem Land fortsetzt. Ein Grund dafür ist der Streit zwischen den Hauptkandidaten. Einer von ihnen, der 78-jährige Khalifa Haftar, arbeitet eng mit der neuimperialistischen Türkei zusammen und wurde zum wichtigsten Gegenspieler der „Einheitsregierung“ unter Fayez as-Sarradsch, die von Frankreich und den USA unterstützt wird. Kurz vor dem Ablauf der Bewerbungsfrist verkündete auch Interims-Regierungschef Abdulhamid Dbeibah seine Kandidatur, der unter anderem von der EU unterstützt wird.