Corona-Pandemie
Anstieg der Übersterblichkeit vor allem in ärmeren Ländern
"Übersterblichkeit" ist die Sterblichkeit im Vergleich zu den Vorjahren. Bereits im April 2021 zeichnete sich vor allem in ärmeren Ländern ein massiver Anstieg der Sterblichkeit ab: Ecuador +62 %, Mexiko +58 %; aber auch in den USA + 21%, in Europa am höchsten in Albanien + 24 %, Polen + 18 %.
In Russland absolut gesehen +340.000 zusätzliche Tote, davon offiziell nur 84.700 Corona-Tote.
Unklar ist, inwieweit die gestiegene Übersterblichkeit auch auf andere Faktoren wie die Weltwirtschafts- und Finanzkrise, die soziale Situation und die Umweltkrise zurückgeht. In Westeuropa ist die Zahl der Coronatoten in Großbritannien und Belgien am höchsten.
Entsprechend der Übersterblichkeit sinkt auch erstmals die Lebenserwartung europaweit seit Beginn der Pandemie deutlich ab: Spanien -1,6 Jahre, Polen -1,4 Jahre, Italien -1,2 Jahre, BRD - 0,2 Jahre. Nach Zahlen aus dem Frühjahr 2021 (Neue Züricher Zeitung 18. April 2021) steigt die Lebenserwartung noch in Norwegen (+0,3 Jahre), Finnland (+ 0,1 Jahre), Dänemark (+0,1 Jahre).
In der BRD ist die Übersterblichkeit mit der letzten Pandemiewelle deutlich angestiegen: Okt. 21 +9 %, Nov. 21 +20 %. Dabei gibt es deutliche regionalen Unterschiede: In Thüringen + 43 %, Sachsen + 37 %, Bayern +30 %. In Bremen mit der geringsten Inzidenz und der höchsten Impfquote 0 % (Zahlen lt. Spiegel 15. Dezember 2021).
Diese Zahlen sind auch ein schlagender Gegenbeweis gegen Querdenker, Impfgegner etc., die in der letzten Zeit Verunsicherung schürten mit fragwürdigen Zahlen, nach denen angeblich mit den Impfungen auch die Zahl der Übersterblichkeit ansteigt. Das Gegenteil ist der Fall: Mit der Missachtung der Regeln zum Gesundheitsschutz, mit dem Anteil der Coronaleugner und Nicht-Geimpften steigt das Sterblichkeits-Risiko massiv an.
Auch wenn in die weltweite Übersicht neuere Daten noch nicht eingehen bzw. noch nicht vorliegen, so zeichnet sich bereits im zweiten Jahr der Covid-Pandemie der Übergang in eine weltweite Gesundheitskrise ab, am deutlichsten in ärmeren Ländern mit verschärfter neokolonialer Ausbeutung und in Ländern mit reaktionären Regierungen, die die Gesundheitsschutzmaßnahmen vernachlässigen oder sogar boykottieren.