Lüdenscheid

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Marode Autobahnbrücken - Güterverkehr gehört vorrangig auf die Schiene!

Das Verkehrschaos durch die Sperrung der Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid beweist, dass die bürgerlichen Verkehrspolitiker kein Interesse im Sinne einer Infrastruktur auf der Schiene - insbesondere im Güterverkehr - hat.

Korrespondenz

Nicht nur die Talbrücke ist marode, sondern viele andere Autobahnbrücken auch, z.B. die Rheinbrücke bei Leverkusen. Die meisten Autobahnbrücken wurden in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts gebaut, da konnte verständlicherweise die Entwicklung des Verkehrsaufkommens nicht vorhergesehen werden. In den letzten Jahren hat sich der LKW-Verkehr drastisch ausgeweitet. Ein Hauptgrund dafür ist die sogenannte Just in Time-Lieferung, also die Verlagerung der Lagerhaltung auf die Straße. Es ist für die Konzerne nämlich deutlich kostengünstiger, Waren nicht auf Lager vorzuhalten, sondern erst nach Eingang einer Bestellung vom Kunden bei ihren Lieferanten anzufordern und dann direkt per LKW an den Kunden auszuliefern.

 

Auch die Ampel-Koalition wird sich nicht wirklich für einen Ausbau des Güterfernverkehrs auf der Schiene oder dem Wasserweg einsetzen, steht dem doch die Profitgier der Großkonzerne und Monopole entgegen. Daher ist es kein Wunder, wenn immer mehr Autobahnbrücken zumindest für den LKW-Verkehr gesperrt werden müssen. Bereits jetzt ist es ohne großen logistischen Aufwand möglich, noch bestehende Bahnstrecken wiederzubeleben. Als Beispiel nenne ich die alte Bahntrasse des ehemaligen Opel-Werk I in Bochum, die Gleise wachsen allmählich zu. Mehrere produzierende Betriebe sind auf dem ehemaligen Opel-Gelände (Mark 51,7) entstanden und ein Bahnanschluss wäre ohne großen Aufwand zu realisieren. Wenn der Umweltschutz von der jetzigen Regierung tatsächlich ernst genommen würde, müsste der Ausbau des Schienverkehrs sowie der Antrieb der Lokomotiven mit Strom aus erneuerbaren Energien oder mit Wasserstoff - mit deren Energie gewonnen - gefördert werden.