Ein Bärendienst für den Kampf gegen Antisemitismus
Simon-Wiesenthal-Zentrum hetzt gegen Michael Blume
Wieder in den Fettnapf getreten: Das Simon-Wiesenthal-Zentrum (SMC) mit seiner jährlichen Rangliste der „einflussreichsten Antisemiten". Diese Liste benennt jeweils die zehn nach Ansicht des Zentrums weltweit schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Jahres.
Dr. Michael Blume, Antisemitismus-Beauftragter des Landes Baden-Württemberg, steht auf Platz 7 der nach Ansicht des reaktionären SMC schlimmsten Antisemiten 2021. In der Anschuldigung heißt es, Blume habe „offenbar vergessen, dass es seine Aufgabe ist, Antisemitismus zu bekämpfen, nicht, ihn zu ,mögen‘“. Das tut Michael Blume mit Sicherheit nicht. Er ist nur nicht bereit, jede Unterstützung des palästinensischen Befreiungskampfs und jede Kritik an der Besatzungs- und Apartheidspolitik Israels als "antisemitisch" zu qualifizieren und zu verfolgen. So hat er die Landesbank Baden-Württemberg nicht dazu angehalten, das Konto des Palästinakomitees Stuttgart zu schließen. Die BDS-Bewegung kritisiert er wie alle seine Amtskollegen, aber im Unterschied zu Felix Klein (Antisemitismusbauftragter auf Bundesebene) verteufelt er sie nicht.
Mit den jüdischen Gemeinden vor Ort hat das SWC keinerlei Kontakt aufgenommen. Barbara Traub, Vorstandssprecherin der Israelischen Religionsgemeinschaft Württemberg: "Wir sind empört und geschockt über den Vorgang. Wir lehnen die Bewertung voll und ganz ab. Wir sehen darin eine Rufschädigung für Herrn Blume und die jüdischen Gemeinden“.1 Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) verteidigt Blume. Der "religionspolitische Sprecher" der AfD-Landtagsfraktion hingegen, Hans-Jürgen Goßner, forderte, Blume "bis zur Klärung der Vorwürfe zu beurlauben". Wann hat man jemals von einem Beitrag dieser faschistoiden Vereinigung gehört, den sie im notwendigen Kampf gegen den Antisemitismus geleistet hätte?
Der mit dem Simon-Wiesenthal-Zentrum eng verbundene antikommunistische Journalist der „Jerusalem Post“, Benjamin Weinthal, machte offenbar seit Jahren Stimmung gegen Blume und schreckt auch vor Angriffen auf dessen Familie nicht zurück. Seit seinem Amtsantritt 2018 sei er „rechtsextremem Trolling“ ausgesetzt. Diese geht von Weinthal aus. Michael Blume hat auch von sich reden gemacht, weil er kritisiert, dass Corona-Leugner unbehelligt an Waldorf-Schulen in Baden-Württemberg Lehrer sein und die Kinder und Jugendlichen dort wissenschaftsfeindlich beeinflussen können. Mit Antisemitismus hat das wirklich rein gar nichts zu tun. Benjamin Weinthal hat 2017 ebenfalls über die Jerusalem Post eine Hetzkampagne gegen die Internationalistische Liste/MLPD wegen angeblicher „Terrorunterstützung“ losgetreten. Ein Gerichtsbeschluss vom August 2018 verbot die weitere Publikation dieser Hetze.