„Telegram“
So wird faschistische Hetze in die „Querdenker-“Gruppen eingeführt
In Herne werden die – allerdings kläglichen – Aufmärsche der „Querdenker“ besonders über eine "Telegram"-Gruppe organisiert. Sie hört sich unverfänglich an „herne-denkt-anders“. In jedem zweiten Beitrag wird sich von „Extremismus jedweder Art“ wortreich distanziert - während klare Abgrenzungen zu Faschisten oder zur AfD fehlen.
Scheinbar nebenbei werden dann mal hier, mal da Videos gepostet, wie dieses (siehe Bild). Auch das passiert im Gewand der Regierungskritik, hat es aber in sich. Es kommt ganz aufklärerisch daher: Was die Regierung verschwiegen hat… . Dort darf ein angeblicher jüdischer Rabbi kruden Antisemitismus und Antikommunismus verbreiten. Er beantwortet die Frage: „Warum hasste Hitler das jüdische Volk?“ mit „Weil sie Kommunisten waren.“ Er schlussfolgert: „Die Ereignisse des Holocausts sind nicht ohne Grund passiert.“ Denn schließlich musste Hitler ja tatsächlich „befürchten“, dass auch in Deutschland eine Revolution siege.
Na klar, mit Kommunisten kann man es ja machen, das ist ja nur gerecht, so die Botschaft dieses faschistischen Hetzers, selbst wenn er jüdischer Herkunft ist. Faschisten gibt es in allen Völkern der Welt.
Dass sich viele jüdische Menschen (aber niemals „die Juden“) der Arbeiterbewegung in Russland oder Deutschland angeschlossen hatten, ist eine begrüßenswerte Tatsache und kein Verbrechen, auf das Hitler nunmal antworten „musste“. Seine Weltanschauung war im Kern krude antikommunistisch, was sich mit Antisemitismus und Rassismus verband, während der Grundgedanke des Kommunismus ist, dass es keine Menschen erster und zweiter Klasse geben darf.
Die Schlussfolgerung des Rabbiners ist übrigens natürlich nicht der antifaschistische Kampf, sondern dass Juden strikt angeblich Thora-getreu leben, alles kommunistische und säkulare radikal bekämpft wird.
Das scheinbar erstaunliche: Niemand in der Gruppe regt sich über das Video auf, kritisiert es. Da geht schon mal der antikommunistische Konsens vor… .
Wir haben diese faschistische Volksverhetzung bei der letzten Proteskundgebung zum Thema gemacht. Da wurden durchaus einige nachdenklich, die bisher mitliefen.
Deshalb: Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus und Antisemitismus keine Chance!