Fluthilfe
Interne Ermittlungen gegen Abteilungsleiterin im Verteidigungsministerium
Internen Hinweisen zufolge soll eine Abteilungsleiterin Mitte Juli durch mehrere Anrufe eine Hilfseinheit der Bundeswehr samt Notstromaggregat zu ihrem Privathaus in Kirchsahr im Ahrtal gelotst haben. Dort sollten die Soldaten den Wintergarten des beschädigten Gebäudes von Schlamm reinigen und konnten deswegen bei deutlich stärker beschädigten Häusern in der Region nicht helfen. Die Rechtsabteilung führt wegen der Hinweise bereits seit Ende Oktober Befragungen durch; nach einer ersten Einschätzung könnte der Vorgang sogar strafrechtlich relevant sein. Die Ministerialdirektorin ist im Ressort für die Versorgung der Kasernen und für die Bundeswehr-Infrastruktur zuständig. Das Ministerium wollte den Fall nicht im Detail kommentieren. Eine Sprecherin teilte nur mit, "dass bei jedwedem Verdacht zu einem möglichen Fehlverhalten im Amt Ermittlungen eingeleitet werden". Die Beamtin selbst wollte Fragen zu dem Fall nicht beantworten. Die Bundeswehr ermittelt in einem anderen Fall bereits wegen Unregelmäßigkeiten bei der Fluthilfe: Ein Oberstleutnant soll seinem vorgesetzten General eine Vorzugsbehandlung verschafft haben.