Duisburg, Stuttgart, München

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Montagsdemos mit starken Argumenten und Medienecho

Die Montagsdemobewegung schärfte bei den Kundgebungen am Montag ihr eigenständiges Profil und positionierte sich klar gegen die sogenannten Spaziergänge der Querdenker. Im Vorfeld der Montagsdemos diese Woche hat die Bundesweite Montagsdemobewegung dazu aufgerufen, den sozialen Fragen, den Sorgen und Nöten der breiten Massen Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich gibt es ja nicht nur Corona!

Korrespondentinnen und Korrespondenten

München

Es war unbedingt richtig, die Montagsaktion zu machen und nicht den Querdenkern, die auf dem traditionellen Platz der Montagsdemo gegen Hartz IV ebenfalls eine Kundgebung angemeldet hatten, das Feld zu überlassen. Das äußerten auch einige der Zuhörer, so berichtet der Rote Fahne News-Korrespondent aus München. Selbst Polizisten stimmten dem zu. Es gab viele fundierte Redebeiträge am Offenen Mikro, es war gut, das gegen die Zwischenrufe durchzustehen. Wir haben immer wieder betont, dass wir für das Impfen sind, weil es die beste Möglichkeit ist, die Pandemie einzudämmen, und wir haben die Verharmlosung der Pandemie kritisiert. Am Marienplatz waren deutlich mehr Leute als sonst, davon viele "Spaziergänger". Etliche fragten, ob wir gegen das Impfen protestieren, was wir verneinten. Nein, aber gegen das desaströse Krisenmanagement der Bundesregierung und der Söder-Regierung in Bayern.

 

Die ruhigeren Diskussionen gingen meist gegen die Verharmlosung von COVID als "normale Influenza", aber auch gegen die Vermischung von berechtigter Kritik an der Regierungspolitik und Corona-Leugnen und egoistischer, reaktionärer Impfverweigerung. Bei Beiträgen für eine Impfpflicht gab es wütende Zwischenrufe, aber auch Beifall. Manche regten sich auf, dass sie als Rechte oder Nazis abgestempelt würden - da war wichtig klarzustellen, dass wir nicht alle als Nazis betrachten, dass sie sich aber fragen müssen, warum sie gemiensam mit Nazis und deren Parolen auf die Straße gehen. Das hat auch nicht den berechtigten Protest gegen das untaugliche Krisenmanagement der Regierung zum Inhalt, das das "Funktionieren der Wirtschaft" an erste Stelle setzt und die Lasten auf die Familien, auf Beschäftigte, Kleingewerbetreibende usw. abwälzt. Es nimmt die Herrschenden aus der Kritik raus.

 

Es gibt ja auch genug Punkte, wo wir uns gemeinsam für eine Änderung einsetzen müssen: Kriegsgefahr (Ukraine), Solidaritä gegen Abbau von Arbeitsplätzen (Bosch), Arbeitsbelastung (Gesundheits- und Pflegeberufe), Ausbeutung der Natur, Auswrikung der Inflation und Zunahme der Armut in Deutschland, Bildung der Kinder und soziale Kontakte, bezahlbares Wohnen, ... Auch da ist überall wichtig dass die Pandemie eingdämmt wird, dass man sich wieder treffen kann, gemeinsam beraten und Proteste organisieren kann.

Duisburg

Die Duisburger Stadtausgabe der WAZ veröffentlichte diese Woche ein Interview mit dem Sprecher der Duisburger Montagsdemonstration, Siggi Renz. Titel „Duisburger Montagsdemonstration kritisiert 'Spaziergänger' scharf“. Die Darlegung ist sachlich und nimmt eindeutig Partei für die Kritik an egoistischen Impfgegnern und die faschistischen Drahtzieher der Querdenker-Aufmärsche. Die WAZ informierte auch - nach längerer Sendepause - über den Termin und den Ort der Montagsdemo; es kamen auch tatsächlich mehr Besucher als sonst in den letzten Wochen.

Stuttgart

Das Thema bei der ersten Montagsdemo im neuen Jahr waren die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Etwa 40 Mitstreiterinnen und Mitstreiter und einige Passanten, die vorbei kamen, kritisierten die Maßnahmen der Bundes- und der Landesregierung und deckten auf, dass die Maßnahmen nicht zum Gesundheitsschutz der Menschen getroffen werden, sondern zum Erhalt der Profite der Monopole und Konzerne. Dabei wurde sich auch ganz klar von den Querdenkern und Faschisten abgegrenzt, die eine berechtigte Kritik an der Regierungspolitik demagogisch missbrauchen, um ihre eigene Propaganda zu verbreiten. Mit dabei waren Mitglieder der Stuttgarter Gruppe von Zero Covid, die einen kämpferischen Redenbeitrag hielten. Es wurde beschlossen eine Erklärung, zu dem Thema, zu erarbeiten und diese vor einem Krankenhaus zu verteilen. Die Vorbereitung der Erklärung machen wir am Montag, dem 24. Januar 2022, um 18 Uhr im Arbeiterbildungszentrum Süd. Am Schluss wurde noch eine Solidaritätserklärung mit dem Streiks und Aufständen in Kasachstan einstimmig verabschiedet. Der Bericht über die Montagsdemo erschien auch in der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung gleich am Montagabend.