Kongo
61. Jahrestag der Ermordung von Patrice Lumumba
Am 30. Juni 1960 musste Belgien nach einer der grausamsten und blutigsten Kolonialgeschichten dem Kongo die staatliche Unabhängigkeit gewähren.
Im Alter von 35 Jahren wurde der Antiimperialist Patrice Lumumba zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Kongo. Als Führer des Mouvement National Congolais verfolgte er eine gegen die Abhängigkeit vom Imperialismus gerichtete Politik der nationalen Unabhängigkeit. Er war einer der großen Führer der Befreiungsbewegung in Afrika, der bedingungslos gegen Kolonialismus und Neokolonialismus gekämpft hat.Deshalb befahl der CIA seinen Agenten in Kinshasa, ihn zu eliminieren. Er wurde entführt, unter Aufsicht belgischer Offiziere am 17. Januar 1961 erschossen. Kurz darauf wurde die Leiche von Kolonialpolizisten in den Busch gebracht und in Säure aufgelöst.
In einem Buch zweier ehemaliger hoher Offiziere von CIA und US-Außenministerium heißt es dazu: "Absicht der US-Regierung war es, ein stabiles prowestliches System zu fördern, das die ausländischen Investitionen schützte; die CIA erhielt einen großen Teil der Verantwortung, diese Politik durchzuführen. Zuerst waren die verdeckten Operationen der Agentur auf politische Manipulationen und Zahlungen an ausgesuchte Politiker begrenzt, als sich aber die politische Szene im Kongo immer mehr entrollte, schickte die Agentur paramilitärische Experten und Söldner zur Unterstützung der neuen Regierung. 1964 flogen B-26-Bomber der CIA, gesteuert von kubanischen Vertragspiloten, reguläre Bombenangriffe auf Rebellengebiete.“ (Zitiert nach REVOLUTIONÄRER WEG 25, Der Neokolonialismus und die Veränderungen im nationalen Befreiungskampf, Seite 143).
So wurde die kongolesische Nationale Bewegung zerschlagen. Mit dem Putsch von Mobutu Sese Seko – einem der korruptesten und blutigsten Diktatoren der Welt - kam für 32 Jahre eine den westlichen Imperialisten genehme Regierung zustande. Er sicherte ihnen den Zugang zu den Rohstoffen und Reichtümern des Landes und war ein Bollwerk gegen den Kommunismus in Afrika.
Die Tochter von Lumumba, die nach Ägypten geflohen war, berichtete, dass dort die Massen bei der Nachricht von der Ermordung ihres Vaters mit dem Wort "Lumumba" auf den Lippen die belgische Botschaft anzündeten. In der amerikanischen Universität barsten die Scheiben. Juliana Lumumba kämpft um ein würdevolles Begräbnis für ihren Vater. Von ihm ist nur ein einziger Zahn übrig.
Nach vielen Enthüllungen und Protesten musste der belgische Staat eine moralische Verantwortung zugeben. Er zieht aber die Errmittlungen in die Länge, bis die letzten Beschuldigten tot sind. Der belgische Premierminister hatte zugesagt, zu der für heute geplanten Beerdigung zu kommen. Aber Felix Tshisekedie, der Präsident des Kongo, sabotiert offensichtlich die Beerdigung. Sein Vater gehörte zu den Vasallen der Imperialisten, die die Ermordung begrüßten, und persönlich an der Ermordung beteiligt gewesen sollen.