Vallourec Mülheim an der Ruhr

Vallourec Mülheim an der Ruhr

„Verkauft und verraten?“

Als die Kollegen von Vallourec in Düsseldorf demonstrierten, tönte Vallourec-Boss Guinotte: „Wir werden jetzt alle Anstrengungen unternehmen, um einen neuen, geeigneten Eigentümer mit einem überzeugenden Konzept für eine nachhaltige Zukunft der deutschen Standorte zu finden.“

Aus Kollegenzeitung „Stahlkocher“

Die SPD will jetzt mit dem Mülheimer Oberbürgermeister und Verbänden schon die zweite „Industriekonferenz“ auf der Suche nach einem Investor durchführen. Die stehen wohl nicht Schlange. Nur eines ist klar: Vallourec will uns loswerden, egal wie.

 

Jahrelang haben sie aus uns die Profite geholt, um die Werke in Brasilien und in den USA und in China aufzubauen. Sollen wir jetzt darauf hoffen, dass sich ein Spekulant findet, der noch ein paar Euros uns herausquetschen will? Werke vor der Schließung zu verkaufen, hat Vallourec in Frankreich vorgemacht. So erlebte die Belegschaft von Saint Soulve in den vier Jahren nach dem Verkauf zwei Insolvenzen und jetzt den vierten neuen Besitzer. Sieht so die „nachhaltige Zukunft der deutschen Standorte“ aus, Herr Guinotte?

 

2017 wurden die Röhrenwerke von Aulnoye und Berlaimont von Vallourec an den amerikanischen Konkurrenten NOV verkauft und 2020 geschlossen.

 

Das ganze Theater um den Verkauf hat vor allem einen Zweck: Dass wir passiv abwarten, anstatt jetzt, wo Vallourec uns braucht, einen konsequenten Kampf zu führen. Das zeigt aber auch ihre Furcht vor einem solchen Kampf.