Boris Johnson
Wie man Abgeordneten so „ins Gewissen“ redet...
Der britische Premier Boris Johnson kämpft mit aller Macht um seinen Posten.
Er steht immer stärker in der Kritik, nachdem er im Lockdown den Massen strikte Kontaktbeschränkungen auferlegte, in seinem Amtssitz aber gleichzeitig munter alkoholbeschwingte Partys stattfanden.
William Wragg, ein innerparteilicher Gegner Johnsons, enthüllte nun, dass Abgeordnete „erpresst“ und „eingeschüchtert“ wurden, um Misstrauensanträge zurückzuziehen. So hätten Regierungsmitglieder gedroht, öffentliche Investitionen aus den Wahlkreisen der Kritiker abzuziehen.
Alles kein Grund zur Aufregung, so erklärt uns der Abgeordnete Michael Fabricant. Denn traditionell werde gegen parteiinterne Kritiker mit „harten Bandagen“ vorgegangen. „Würde man jeden Fall der Polizei melden, könnte sie sich bald nicht mehr um Verbrecher kümmern“, zitiert ihn die FAZ am 21. Januar 2022.
Er irrt an einer entscheidenden Stelle: Sie würde sich permanent um die Verbrecher in der Regierung kümmern müssen, die darüber wachen, dass die ach so „freien Abgeordneten“, die bekanntlich ausschließlich den Volkswillen repräsentieren, auf Linie bleiben. Arrogante bürgerliche Politiker wie Fabricant merken noch nicht einmal, wie dieser Versuch, den Ausbruch einer offenen Regierungskrise zu verhindern, die Vertrauenskrise in die bürgerliche Politik verschärft. Nur weiter so!