Lohnunterschied zwischen Ost und West 2021
Die Lohnmauer – eine sozialdemokratische Nebelkerze
Industriearbeiterinnen und -arbeiter und in der Dienstleistung Beschäftigte verdienten in den östlichen Bundesländern also rund 1000 € weniger brutto als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen. Dafür arbeiten sie allerdings auch durchschnittlich eine dreiviertel Stunde länger (38,6 gegenüber 37,9 Stunden).
Industriearbeiterinnen und -arbeiter und in der Dienstleistung Beschäftigte verdienten in den östlichen Bundesländern also rund 1000 € weniger brutto als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen. Dafür arbeiten sie allerdings auch durchschnittlich eine dreiviertel Stunde länger (38,6 gegenüber 37,9 Stunden).
Mit gespielter Empörung wirft sich der sächsische SPD-Co-Vorsitzende Henning Homann ins Zeug: "Die Lohnmauer ist wichtige Ursache für die Wut vieler Menschen." Ach so: die Lohnmauer ist schuld. Wo kommt die denn her? Mit dem Verweis auf "die Mauer" bedient Hohmann das antikommunistische Narrativ. Demnach wäre der Lohnunterschied sozusagen eine Spätfolge der Spaltung Deutschlands und der SED-Politik.
Als braver Geschäftsführer der kapitalistischen Klasse darf Homann das Ding natürlich nicht beim tatsächlichen Namen nennen: Es handelt sich um eine besondere Ausbeutung der Beschäftigten in Ostdeutschland. Die Wiedervereinigung dient den Kapitalisten und ihren geschäftsführerden bürgerlichen Politikern lediglich als Rechtfertigung für die Spaltung, die mit diesen Lohnunterschieden betrieben wird.
Lohnunterschiede gibt es auch zwischen den westlichen Bundesländern. Vergleicht man die durchschnittlichen Löhne im Saarland mit denen in Hamburg, beträgt der Unterschied sogar etwas mehr als 12.000 € (Jahresgehalt) - zugunsten Hamburgs. Wie Homann wohl diese „Lohnmauer“ erklärt? Statt gespielter sozialdemokratischer Empörung braucht die Arbeiterklasse in Ost-, West-, Süd- und Norddeutschland starke Gewerkschaften, die einheitliche Tarifverträge durchkämpfen – im Sozialismus übrigens eine Selbstverständlichkeit.