Argument

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Pragmatische Corona-Schulpolitik krachend gescheitert

In immer mehr Bundesländern wird die Präsenzpflicht an Schulen aufgehoben. Hier schleichen sich die Regierungen rücksichtslos aus ihrer Verantwortung und schieben den schwarzen Peter Eltern und Lehrern zu: Eltern müssen entscheiden und allein organisieren, ob ihre Kinder zu Hause bleiben und wie sie dann z.B. von berufstätigen Eltern betreut werden sollen; Lehrer sollen damit fertig werden, einerseits halb leere Klassen zu unterrichten und gleichzeitig die andere Hälfte im Homeschooling anzuleiten.

Von gos

In NRW konnten schon am 19. Januar 121.000 Schüler wegen der Pandemie nicht am Unterricht teilnehmen – etwa 10 Prozent.

 

„Trotz der gestiegenen Zahlen bleibt das Infektionsgeschehen landesweit unter Kontrolle“, erklärte Schulministerin Yvonne Gebauer. Durch engmaschige Testungen würden Infektionen frühzeitig erkannt und Infektionsketten unterbrochen. Lüge. Allein in Dortmund waren zu diesem Zeitpunkt fünf Schulen geschlossen, inzwischen sind es neun. In den Schulen gib es zwar noch Pool-Tests, in den Grundschulen mit Lollis. Aber wenn nur ein Kind positiv ist, wird „wegen der knappen PCR-Testkapazitäten jetzt aber nur noch mit einem Corona-Schnelltest nachgetestet“, und dazu müssen alle Kinder der betroffenen Klasse in die Schule kommen. Da freut sich nur das Virus.

 

Gestern erklärte die Landeselternschaft der integrierten Schulen: „Die Corona-Teststrategie für Schulen in Nordrhein-Westfalen ist krachend gescheitert. Das ausgegebene Ziel, Schule als sicheren Lernort zu erhalten, hat sich als Illusion erwiesen…“ Mit weißen Fahnen wollen nach Angaben der GEW Grundschulen gegen ihre Überlastung protestieren. Am Mittwoch nahmen in Düsseldorf schätzungsweise rund 40 und in Wuppertal rund 30 Grundschulen an dieser Aktion teil; weitere heftige Proteste gab es in vielen weiteren Städten und werden weiter geplant.

 

Inzwischen meldete die Tagesschau, dass allein die Stadt Wien die Kapazitäten geschaffen hat, um täglich doppelt so viele PCR-Tests wie in der ganzen BRD durchführen zu können und macht das auch. Die BRD Regierungen dagegen steuert den Billigkurs: Hauptsache, die Krankenhäuser sind nicht zu voll – dann müsste man ja Schließungen zurücknehmen und auf profitbringende andere OPs verzichten. Dass eine Masse von Kindern erkrankt, ist zweitrangig. Das sind Kollateralschäden. Welche Denkweise hinter dieser Methode steckt, hat auf den Punkt genau Stefan Engel in seinem neuen Buch „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“ analysiert.

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Es kommt jetzt darauf an, die berechtigt wachsenden Proteste gegen die desaströse amtliche Corona-Politik mit der weltanschaulichen Kritik an dieser Denkweise der Herrschenden zu verbinden: Das schafft die Voraussetzungen für eine gründliche Verarbeitung dieser Pandemie und für Schlussfolgerungen,die weiter gehen als nur weiße Fahnen zu hissen: Sie werden rot werden!