Heidelberger Bismarckplatz

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Montagsdemo tritt schamloser neofaschistischer Hetze entschieden entgegen

Heidelberg, 26. Januar 2022. Während der traditionellen Montagskundgebung am vergangenen Montag trat während eines Redebeitrages ein laut schreiender Mann in Erscheinung.

Korrespondenz

Er hatte sich dort mit den sogenannten Montagsspaziergängern getroffen. In verschiedenen Redebeiträgen wurde enthüllt, welche Kräfte aus dem Querdenker-, dem faschistoiden und faschistischen Spektrum die Fäden bei diesen "Spaziergängen" ziehen. Und es wurde gefordert, dass alle faschistischen Organisationen sofort verboten werden müssen.

 

Zunächst brüllte der - auch angetrunkene - Mann, wir seien „mainstreammedien-gesteuerte Impflinge“. Als sich der Redner davon nicht provozieren ließ, beschimpfte er eine geistig behinderte Frau, die die überparteiliche Montagsbewegung unterstützt, als „Mungo“. Solche Leute "hätte man im 3. Reich vergast und das sei vollkommen richtig gewesen". Der Redner verurteilte mit entschiedenen Worten diese neofaschistische Hetze und forderte ihn auf, das sofort zu unterlassen. Der Moderator der Montagsbewegung, der das Ganze mitbekam, wurde sofort aktiv und holte die sich in der Nähe aufhaltende Polizei. Diese erteilte dem Neofaschisten eine Verwarnung und einen Platzverweis.

 

Zu erwähnen bleibt noch, dass an diesem Tag der Amokschütze eine 21-jährige junge Studentin erschossen und drei weitere verletzt hatte. Anschließend erschoss der Täter sich selbst. Die Montagsbewegung gedachte dieser grausamen Tat in einem Hörsaal der Uni Heidelberg mit einer Schweigeminute. Die in einer Mitteilung des Täters an seinen Vater gerichteten Worte, wonach „einige Leute bestraft werden müssen“, zeige auch eine faschistische Haltung, meinte der Moderator der Montagsbewegung. Das bestätigte sich in neuen Enthüllungen, wonach der Täter Verbindung zur neofaschistischen Partei "Der dritte Weg" hatte.

 

Außerdem jährte sich dieser Tage zum 80. Mal die sogenannte Wannsee-Konferenz, bei der die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen wurde. 11 Millionen Jüdinnen und Juden in Europa wurden mit akribisch erstellten Listen zur Vernichtung freigegeben.