Leipzig
200 Stimmen gegen die türkische Aggression
Am gestrigen Samstagabend demonstrieren 200 Menschen in Leipzig gegen die türkischen Bombardements in Nordostsyrien. In drei kurdischen Regionen, Rojava, Şengal und Mexmûr, kosteten die heimtückischen Angriffe der türkischen Luftwaffe diese Woche zivile Todesopfer.
Auf der Abschlusskundgebung berichtet das Rojava-Solidaritätsbündnis Leipzig über die Situation in den betroffenen Regionen. Ein Beitrag des kurdischen Dachverbands KonMed ordnet die Angriffe in die Gesamtsituation in der Region ein und unterstreicht, "dass die Angriffe der Türkei nicht ohne grünes Licht der USA erfolgen können und kritisiert, dass die US-geführte internationale Anti-IS-Koalition 'den engsten Verbündeten des IS' ermächtigt, Luftangriffe gegen eben jene Bevölkerung und Verteidigungskräfte zu fliegen, die den Terror aktiv bekämpfen."
Jörg Weidemann überbringt in seinem Redebeitrag die solidarischen Grüße der MLPD, "die stolz ist, seit 40 Jahren eng an der Seite des kurdischen Befreiungskampfes zu stehen." Er nimmt vor allem die neue Bundesregierung ins Visier, "die vor der Wahl auch den Kurden viele Versprechungen gemacht hat. Jetzt nach der Wahl setzt sie die Unterdrückung der PKK durch ihre Vorgängerregierung fort und schweigt zu den türkischen Terrorangriffen diese Woche." Es ist heute der einzige Beitrag einer deutschen Organsation. Er endet mit dem Ruf "Biji Kurdistan" (Kurdistan lebt) und wird mit viel Applaus und Dankbarkeit bedacht.
Auf der Demonstration wurde die Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen von Courage-Aktivstinnen vorgestellt. MLPD-Mitglieder warben für das neue Buch von Stefan Engel "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus". Darin führt der Autor auch eine kritisch-solidarische Auseinandersetzung mit Problemen des Opportunismus im kurdischen Befreiungskampf - eine sehr wichtige Frage für die Soldaritätsbewegung.