Omikron-Variante
Booster-Impfungen sehr wirksame Maßnahme
Soweit man es bisher beurteilen kann, führt die hochgradig ansteckende Omikron-Variante nur in seltenen Fällen zu schweren Covid-Erkrankungen.
Auch wenn die Infektionszahlen explodieren und viele Bereiche durch Personalausfall und Quarantäne gefährdet sind, so kam es bislang noch nicht zu einem Anstieg der intensiv-pflichtigen Patienten. Offensichtlich haben viele Menschen inzwischen eine ausreichende Immuität, auch gegen die neue CoV2-Variante – auf Grund der Impfungen oder auch durch eine durchgemachte Covid-Infektion, von der sie genesen sind. Die Kampagne für Booster-Impfungen hat sich als sehr wirksame Maßnahme herausgestellt, um insbesondere Ältere und chronisch Kranke vor Omikron und auch vor weiteren Virusvarianten zu schützen. „Mit drei Impfungen ist man super geschützt“, sagt der Impfstoffforscher L.E. Sander von der Charité Berlin.
Nach Meinung verschiedener Virologen kann die Immunität nicht nur anhand des Antikörperspiegels beurteilt werden. Wichtig ist ebenso die Stärke der Bindung von Antikörper und Virus wichtig. Vor allem aber die zellgebundene (zytotoxische) Immunität, also die Fähigkeit, das Virus in Zellkulturen zu neutralisieren. Auch bei niedrigem Antikörperspiegel hat der Organismus meist noch eine ausreichende zelluläre Immunität.
Unklarheit besteht weiterhin, wie lange die Immunität nach der Omikronwelle anhält und ob die Hoffnungen berechtigt sind, dass die Pandemie künftig „endemisch“ wird, ähnlich Grippe-Viren, die mit regelmäßigen Impfungen in Schach zu halten sind. Angesichts der Besonderheiten des Virus und des bisherigen Pandemieverlaufs muss allerdings auch künftig mit gefährlichen und hochansteckenden Virusvarianten gerechnet werden. Eine Studie aus Israel ist der Meinung, dass aktuell eine vierte Impfung mit dem „nachmodellierten“ RNA-Impfstoff nur sinnvoll für besonders gefährdete Personengruppen ist.
Unter Berücksichtigung der Immunitätslage und neuerer gefährlicher Virus-Varianten könnte sich aber später im Jahr eine erneute „update“-Booster-Impfung als notwendig erweisen. Eine voreilige und weitgehende Aufhebung aller Gesundheitsschutz-Maßnahmen zu fordern – so wie das Unternehmerverbände und viele Politiker inzwischen tun - ist jedenfalls in der aktuellen Situation verantwortungslos.