Afrika
Mali: Brennpunkt zwischenimperialistischer Widersprüche
Mali ist aktueller afrikanischer Brennpunkt des sich verschärfenden Konkurrenzkampfs unter den Imperialisten. Hintergrund ist ihre ungleichmäßige Entwicklung.
Glaubt man den Worten der Beteiligten, haben alle edle Ziele.
Der Militäreinsatz der EU unter Führung Frankreichs mit der Beteiligung der BRD diente angeblich der Unterstützung Malis im Kampf gegen die faschistisch-islamistischen Terrorgruppen. Nun haben die Putschisten den Sturz der vorherigen Regierung damit begründet, dass sie diesen Kampf nicht ausreichend geführt habe.
In Wirklichkeit geht es bei dem Militäreinsatz - dessen Scheitern jetzt auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock einkalkulieren muss:
- darum, "stabile Verhältnisse" für die Ausbeutung der Bodenschätze und Reichtümer des bitterarmen Landes durch die Imperialisten zu schaffen. Hauptexportgut sind Gold und andere Edelmetalle.
- Frankreich betrachtet Afrika als sein neokoloniales Hinterland. Der EU-Einsatz soll die Positionen Frankreichs und der EU gegenüber dem Vordringen des chinesischen und auch des russischen Einflusses verteidigen.
Die Ausweisung des französischen Botschafters vor einigen Tagen ist Ausdruck des Erstarkens des Einflusses des russischen Imperialismus. Dessen Söldnertruppe Wagner ist mit mindestens 200 Söldnern in Mali aktiv. Die professionelle Killertruppe hat bei Einsätzen Geologen für die Ortung der Bodenschätze und Juristen für die Absicherung der Schürfrechte dabei.