Rojava / Südkurdistan
Protest- und Solidaritätskundgebungen gegen türkische Bombardements
Die MLPD verurteilt die mörderischen Angriffe des türkischen Militärs auf das Flüchtlingscamp Mexmur, das ezidische Siedlungsgebiet Sengal und auf Derik in Rojava. "Rote Fahne News" veröffentlichte gestern einen Aufruf zu Protest- und Solidaritätskundgebungen und die Termine von geplanten Aktionen.
Rote Fahne News veröffentlicht hier Berichte und Korrespondenzen über Solidaritäts- und Protestkundgebungen.
Stuttgart
Überwiegend kurdische und fortschrittliche türkische Organisationen und Einzelpersonen unterstützten die heutige Protestkundgebung auf dem Kobanê-Platz (Schlossplatz beim Herzog-Christoph-Denkmal). Gefordert wurde unter anderem, das die Bundesregierung die Zusammenarbeit mit dem faschistischen türkischen Präsidenten Erdoğan und die Waffenlieferungen in die Türkei einstellt. Auch die MLPD, Solidarität International und Internationalistisches Bündnis zeigten Flagge. Das Echo bei den zahlreich vorbeiströmenden Passanten war überwiegend positiv für die kurdische Sache und gegen den Krieg.
Mannheim
Unter dem Motto "Sofortiger Stopp der Bombardierungen von Sengal, Maxmur und der Region Rojava" protestierten gestern ca. 100 Menschen, überwiegend kurdischer Herkunft, bei einer spontanen Kundgebung vor dem Hauptbahnhof Mannheim dagegen, dass am Dienstagabend türkische Kampfjets und Drohnen viereinhalb Stunden lang das ezidische Siedlungsgebiet Sengal im Nordirak bombardiert haben. Zur Erinnerung: im August 2014 hatte die faschistische IS dort einen Völkermord verübt: Zehntausende Ezidinnen und Eziden wurden ermordet, Frauen und Kinder versklavt. Zeitgleich wurde auch das Flüchtlingslager Maxmur und die Region in Rojava mit Kampfjets angegriffen. Die Angriffe erfolgten nur nach etwas über einer Woche nach einem Treffen des irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kadhimi und dem türkischen Botschafter in Bagdad am 23. Januar 2022. Die Gesamtzahl der Opfer ist noch nicht ganz bekannt. Man spricht aber von mehreren Toten und Verletzten, auch auf Seite der Zivilbevölkerung. Unterstützt wurden die Protestkundgebung auch von Delegationen der Antifa aus Mannheim und Heidelberg sowie der MLPD Rhein-Neckar. In Redebeiträgen von Gökay Akbulut (Bundestagsabgeordnete der Linkspartei), der kurdischen Frauenbewegung TJK-E und der MLPD wurden die völkerrerchtswidrigen Angriffe scharf verurteilt und relativ ähnliche Forderungen wie sofortiger Stopp der Bombardierung, Beendigung der Zusammenarbeit der Bundesregierung mit der faschistischen Erdoğan-Regierung und sofortige Aufhebung des PKK-Verbotes aufgestellt. Hier der Redebeitrag der MLPD.
Hamburg
Am 2. Februar versammelten sich ca. 250 Menschen in Hamburg, um gegen den Überfall der Türkei auf Nord-Syrien und Nord-Irak zu protestieren und ihre Solidarität mit den Kurden und Jesiden auszudrücken, darunter auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer der MLPD und der Umweltgewerkschaft. Jürgen Bader sprach für das Internationalistische Bündnis und betonte die Rolle des internationalen Industrieproletariats für den gemeinsamen Kampf.