Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus
Selbstbewusst und offensiv: Buchverkauf im Großbetrieb
Seit zwei Wochen verkaufe ich das Buch „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“ an Kollegen in einem Großbetrieb in Nordrhein-Westfalen. Als erstes biete ich es den 20 Käufern der ersten Ausgabe zum Antikommunismus an und überlege, welches Kapitel ihn besonders anspricht.
Ein Kollege mit dem ich gemeinsam das Buch zum Antikommunismus gelesen hab, hat es sofort gekauft, auch wenn er im Moment nicht darin liest. Er spürt, dass er mit dem Einfluss der bürgerlichen Ideologie fertig werden muss. Gleichzeitig fällt es ihm als Arbeiter schwer, ein philosophisches Buch zu lesen.
Ein weiterer Kollege kaufte es wegen dem Abschnitt zum Krisenmanagement in der Covid-19 Pandemie. Seine Kritik an der Regierung führt dazu, dass er glaubt, die Pandemie sei von den Herrschenden bewusst inszeniert, um unsere Rechte weiter zu beschränken. Mithilfe des Buchs konnten wir den Pragmatismus angreifen, dass sie nach dem Prinzip „Hauptsache die Produktion läuft“ die Regeln willkürlich festlegen. Aber gegen eine bewusste Inszenierung spricht, dass sie kein Interesse an der Störung der Produktionsströme haben, wodurch sie Nachteile im internationalen Konkurrenzkampf bekommen.
Ein Betriebsratskollege hat das Buch bewusst gekauft wegen der Auseinandersetzung zur Krise des Reformismus. Er ist stark von einer gewerkschaftsoppositionellen Denkweise beeinflusst, hat aber noch Hoffnung, über den Betriebsrat für die Kollegen was rauszuholen. Meine Kritik an diesem reformistischen Einfluss überzeugte ihn, dieses Buch zu kaufen.
So habe ich jetzt vier Bücher verkaufen können und mir das Ziel gesetzt, jede Woche mindestens ein Buch zu verkaufen. Das verbinde ich mit dem Sammeln von Unterstützungsunterschriften für die Wahlzulassung der Direktkandidaten der Internationalistischen Liste/MLPD für die Landtagswahl in NRW im Mai 2022. Hier habe ich bis jetzt insgesamt 27 Unterschriften gesammelt. Gerade der persönliche Bezug zum Direktkandidaten ist wichtig. Dass es ein gemeinsamer Kollege und aktiver Gewerkschafter, mein Hausarzt, Bruder oder Bekannter ist. Dabei ein kurzes Profil, wofür sie im Besonderen stehen und die Kritik an der Hürde des Unterschriftensammelns. Dies geht noch einfacher als zur letzten Bundestagswahl, weil die Kollegen der neuen Regierung nicht stark vertrauen, auch wenn da noch Hoffnungen sind.
Es liegt auch am engen und persönlichen Vertrauensverhältnis zwischen den Kollegen und mir. Einer meinte: "Für dich ich unterschreibe ich alles“. Einzelne nehmen auch Listen mit, um zuhause oder in ihrem Umfeld selber zu sammeln. Hierauf muss ich noch mehr Gewicht legen, dass die Kollegen aktiv werden und sich organisieren.
Es hilft, offensiv jeden anzusprechen und vorher überlegen, was ihn besonders interessiert oder auch welche Frage in der Denkweise mit ihm geklärt werden muss. Die Kollegen spüren, ob man selber voll überzeugt ist oder durch einen antikommunistischen Einfluss verunsichert ist. Man muss fest davon ausgehen, dass sich die bürgerliche Ideologie in der Krise befindet und der Antikommunismus und der Opportunismus keine positive Wirkung auf die Kollegen haben.