Inflation

Inflation

Unter Strom – wie Konzerne und Staat die Preise treiben

Die Inflation steigt, die Strompreise gehören zu den Haupttreibern.

Von Landesleitung Nordrhein-Westfalen der MLPD
Unter Strom – wie Konzerne und Staat die Preise treiben
Steigende Strompreise machen Wohnen für einen Teil der Bevölkerung unerschwinglich (foto: Tiberius Gracchus/fotolia.com)

409 Versorger heben im Jahr 2022 die Strompreise um durchschnittliche 68,1 Prozent an. Das betrifft 4,3 Millionen Haushalte – mehr als zehn Prozent der Haushalte in Deutschland. Auf einen 4-Personen-Haushalt mit 5000 kwh kommen Mehrkosten zu von 1114 Euro im Jahr.(1)

 

Für manche wird das existenzbedrohend. Eine 60jährige Witwe aus St.Augustin bei Bonn mit einem Kind rechnet vor: Sie muss beide mit 1500 € netto im Monat durchbringen und bezahlt beim Stromunternehmen Maingau AG nun 47,05 ct/kWh anstatt vorher 21,69 ct/kWh. Dazu kommt der gestiegene Gaspreis. (2) Im Sommer/Herbst 2021 stiegen aufgrund der industriellen Nachfrage die Preise an den Strom- und Energiebörsen. Preistreibend wirkt auch die CO2-Bepreisung und die EU-weit steigenden Preise für CO2 – (Verschmutzungs-) Zertifikate. Die Kosten für eine Tonne CO2 haben sich in 2021 auf 82 € verdreifacht und marschieren Richtung 100 €. Das macht schon 12 Prozent der Haushaltsstromkosten aus.

 

Stromhandel, Netzbetreiber und der Staat greifen ab: 51,4 % des Strompreises bestehen aus Steuern, Abgaben und Umlagen. 24,5 % bestehen aus den Netzentgelten (Kosten für die Nutzung der Stromnetze, die der Netzbetreiber bekommt), die Stromerzeugung selbst macht nur 24,1 % des Strompreises aus. (3) Alle geben sie die Kosten an die Masse der Stromkunden weiter. Die Abwälzung der Krisenlasten auf die Massen mittels der Inflation ist eine bewusste politische Entscheidung. Dafür ist die Regierung, auch die neue Ampel, verantwortlich! Die Politik des billigen Geldes enteignet Sparer und ihre Altersvorsoge, die CO2-Bepreisung kommt mit einem grünen Mantel daher und treibt die Energie-Preise hoch.

 

In den Betrieben mehren sich die Stimmen für einen Lohnnachschlag. Wo Tarifrunden anstehen, wie in der chemisch-pharmazeutischen Industrie, wachsen die Kritiken an der Tarifempfehlungen ohne konkrete Prozentforderungen, wie bei der IGBCE in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Der Hauptvorstand der IGBCE erwägt nun doch eine konkrete Lohnforderung.

 

Hervorragend geeignet für die Überzeugungsarbeit in Betrieb und Gewerkschaft, auf Montagsdemonstrationen, unter Freunden, Nachbarn und Verwandten ist die aktuelle Broschüre der MLPD „Inflationsalarm! Sozialpolitisches Kampfprogramm der MLPD“. Dieses Kampfprogramm zielt darauf, die Masse der Betroffenen, aktiv Beschäftigte und Arbeitslose, Hartz IV-Empfänger, Rentner, Schüler, Studenten zusammenzuschließen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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