Auf die eigene Kraft vertrauen

Auf die eigene Kraft vertrauen

Die angebliche Erfolgsstory vom Zukunftstarifvertrag bei Airbus

Zugegeben, mit belastbaren Aussagen für die Zukunft hat es Airbuschef Guillaume Faury nicht so. Wird er danach gefragt, antwortet er mitunter, er habe keine Kristallkugel! Deswegen sollte man auch die Beschäftigungsgarantie bis 2030 im Zukunftstarifvertrag nicht so ernst nehmen. Er ist 2025 kündbar.

Von ck
Die angebliche Erfolgsstory vom Zukunftstarifvertrag bei Airbus
Bild von der Protestdemonstration der Belegschaft von PAG Varel im letzten Jahr (rf-foto)

Ein Kapitalist als seriöser Wirtschaftslenker? Da wurden gerade 5500 feste Arbeitsplätze vernichtet, aber jetzt die Einstellung von 6000 Kollegen als Zukunft der Jugend verkauft! Und das bei einer Steigerung der Produktion um 30 Prozent bis 2023 – zukunftsfähig für Arbeiter und Angestellte, die gesund die Rente erreichen wollen?

 

Wie werden so viele Flieger eigentlich verkauft? Mit staatlicher Verkaufsförderung, Exportgarantien und Bestechung! Airbus musste 2020 3,6 Milliarden Euro Strafe für Korruption bezahlen. 2017 wurden solche „Ungereimtheiten“ auch im internationalen Waffenhandel von Airbus-Produkten bekannt. Mit Hauen und Stechen! Großkunde Quatar Airways klagt gegen Lack-Schäden beim Großraumjet A 350; ob er sich wegen mangelnder Fluggäste bei Airbus schadlos halten will? Im Gegenzug streicht Airbus ihm 50 bestellte Jets des gefragten kleineren A 321neo. Prompt macht Quatar Airways dann mit Boeing einen Deal über bis zu 102 Maschinen, davon 50 Frachtmaschinen. Na ja, Kaufvereinbarungen gibt es nur für 34 Frachtmaschinen...

 

Solchen Leuten kann man doch die eigene Zukunft anvertrauen!? Warum nicht auch die Rettung unserer Umwelt? 2035 will Airbus das wasserstoffgetriebene Flugzeug herausbringen, mit reichlich Entwicklungshilfe der Ampel-Regierung! Es bleibt ein Klimakiller, wohmöglich mit Gasturbinen-Verbrennung, aber die Sprachregelung heißt wider besseren Wissen „emissionsfrei!“


Warum nicht auf die „Sicherheitspoltik“ setzen? Ein „Bombengeschäft“ mit garantiertem Absatz! Für die Beschaffung bewaffneter Drohnen, die Airbus liefert, steht Siemtje Möller, neue SPD-Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium. Sie ist Vorstandsmitglied der „Deutschen Gesellschaft für Sicherheitspolitik“, eine Schaltstelle des militärisch-industriellen Komplex. In ihrem Wahlkreis gibt sie sich verbunden mit dem PAG-Airbuswerk Varel.

 

Aber im Ernst, nur auf die Kacke hauen, bringt doch nicht weiter! Wenn man auch dem Corona-Management rechter IG-Metall-Führer mit solchen Geschäftsleuten nicht Vertrauen schenken kann, wem dann? Wie wäre es mit Vertrauen in die Urteilsfähigkeit der Belegschaft - über die Lebenslüge von sozialer Fürsorge durch Staat und Konzerne! In steigende Kampfkraft der Kollegen! In Vertrauensleute, die sich für Gewerkschaften als Kampforganisationen einsetzen und auch den Weg zum selbständigen Kampf nicht scheuen! In Kollegen, die sich mit der MLPD für die Selbstbefreiung der Arbeiterklasse im echten Sozialismus stark machen! Wem, wenn nicht uns selbst, kann man denn vertrauen?