Pressemitteilung von "Offensiv"
"Offensiv" beteiligt sich aus Überzeugung an IG Metall-Liste und Persönlichkeitswahl
Die Rote Fahne Redaktion dokumentiert Auszüge einer Pressemitteilung von "Offensiv", Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel:
Zum ersten Mal seit 1998 wird es bei der diesjährigen Betriebsratswahl bei Opel Bochum wieder eine Persönlichkeitswahl geben. "Offensiv", Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit, begrüßt das ausdrücklich - war dies doch eine jahrelange Forderung von Offensiv und großen Teilen der Belegschaft.
Deshalb, so Offensiv im aktuellen Flugblatt Nummer 108, haben wir auch aus voller Überzeugung auf der IGM-Liste kandidiert. Diese gemeinsame Liste war auch ein starkes Signal für die Einheit innerhalb der Gewerkschaft. Die Persönlichkeitswahl ist die Chance für jeden einzelnen Kollegen, sich diejenigen Kandidaten auszusuchen, die er für am geeignetsten hält, statt sich für eine Liste entscheiden zu müssen, von der man die Hälfte der Leute nicht kennt. Für uns heißt das dennoch, dass wir an den gewerkschaftlichen und kämpferischen Werten von OFFENSIV festhalten, wie z.B. gegen die weitere Aufweichung unserer Verträge usw. Wie auch andere Kandidaten zur Betriebsratswahl inzwischen Informationsbriefe herausgegeben haben, werden auch wir uns in Flugblättern weiterhin positionieren, über unser Treiben Rechenschaft ablegen, sowie die Kandidaten persönlich vorstellen.
BR-Wahl 2022: Ein „WEITER SO“ wollen die allerwenigsten
Das wäre geschafft: Die Persönlichkeitswahl kommt! Die beste und demokratischste Möglichkeit für jeden, genau die Kandidaten zu wählen, denen er die Aufgabe des Betriebsrats zutraut. Fragt sich jetzt: Was für Betriebsräte wollen und brauchen wir eigentlich? Kuschelkurs (und damit weiter wie bisher) oder klare Kante (im Interesse der Kollegen)? Wer z.B. bei der Arbeitszeit Flexibilisierung immer wieder Verständnis für die ProfitInteressen der Werksleitung hat („Die 35-Stundenwoche ist heute nicht mehr zeitgemäß!“ und „Wir sind ja jetzt Logistik!“), der hat innerlich längst die Seiten gewechselt. Wer einmal mit der Phrase „auch das große Ganze sehen“ rechtfertigt, dass wir immer weniger in der Tasche haben, der fährt einen wachsweichen Kuschelkurs. Betriebsräte, die aber konsequent von den Interessen der Kollegen ausgehen und auch so handeln, die müssen jederzeit klare Kante zeigen!
„Auf Augenhöhe“ – mit der Geschäftsleitung oder mit den Kollegen? Es gibt Betriebsräte, die sich monatelang nicht im Betrieb sehen lassen (es sei denn, die Wahl steht an …) und lieber mit der
Geschäftsleitung am Verhandlungstisch sitzen, als mit den Kollegen zu greifen oder zu packen. Mag sein, dass diese Betriebsräte sich für besonders wichtig halten. Besonders viel Ahnung von dem, was ihre Entscheidungen für uns Kollegen im Bereich bedeuten, haben sie jedenfalls sicher nicht! „Geheimrat“ – oder den Arbeitern verpflichtet? Das Betriebsverfassungsgesetz fordert von Betriebsräten eine „vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit dem Unternehmen. Dieses Gesetz ist aber weder von uns Arbeitern geschrieben worden, und erst recht nicht für uns! Wir brauchen Betriebsräte, die jederzeit offen und in vollem Umfang sagen, was Sache ist. Und die uns als ihren Wählern auch Rechenschaft darüber ablegen, was sie tun und weshalb!