Inflation

Inflation

Unsere eigene Rechnung aufmachen

In vielen Haushalten wird die Lage durch die inflationäre Entwicklung der Preise problematisch. Als diese im Sommer 2021 anstiegen, wurde gleich behauptet, das sei nur eine „kurzfristige“ Erscheinung und „die Inflation werde 2022 wieder sinken“ (Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB)). Die Realität hat sie eingeholt.

Von Landesleitung Bayern der MLPD
Unsere eigene Rechnung aufmachen
Obst- und Gemüsepreise steigen stark

Energiepreise, Ernährungskosten - wo man hinschaut, wird an den Kosten gedreht. Wo gestern noch 1,19 Euro stand, wird heute 1,39 Euro verlangt. Besonders auffällig ist das im Energiebereich. Die Öl- und Gaspreise stiegen massiv, was jeder an den Tankstellen lesen kann.

 

Der Anstieg wird in der offiziellen Statistik verfälscht. Während die Ernährungskosten für eine Arbeiterfamilie ca. 25 Prozent ausmachen, werden sie nur mit einem Anteil von 9,7 Prozent gerechnet. Ähnlich bei den Kraftstoffen. Diese machen oft 15 Prozent der Ausgaben aus, werden aber nur mit 3,5 Prozent berechnet. Bei den Mieten werden nur die Bestandsmieten hergenommen (Angaben aus MLPD - Sozialpolitisches Kampfprogramm). Trotzdem wird offiziell von einem „leichten Rückgang“ im Januar gegenüber Dezember schwadroniert.

 

Die Inflation ist eine bewusste Methode zur Abwälzung der Krisenlasten auf die Massen. Während sich die Monopole – vornedran die Energiekonzerne - gesundstoßen (siehe auch den Anstieg der Aktienkurse), geraten immer mehr Menschen in reale Not. Bei einer Umfrage unter Schuldnerberatern gaben 88% an, "dass sie Klienten haben, die Empfänger von Hartz IV sind und die Beratungsstellen aufsuchen, weil sie Energieschulden haben“ (Frankfurter Rundschau 4.1.2022). Die Inflation ist auch ein bewusstes Mittel, die gigantisch aufgeblähte Staatsverschuldung auf die Massen abzuwälzen und dadurch zu verringern. Der Staat ist ein Hauptprofiteur der Inflation, allein über die Steuern auf die Spritpreise.

 

Mit dem Regierungswechsel waren vielfach Hoffungen verbunden, dass sich die Lage bessern werde. Aber noch nicht mal um einen Cent wurde der Hartz-IV-Regelsatz erhöht! Wir können aber nicht beim Kritisieren stehen bleiben. Die krisenhafte Entwicklung und die Maßnahmen der Regierung erfordern, sich mit Alternativen zu beschäftigen und sich zu organisieren. Lösungsvorschläge wie die tägliche Suche nach den günstigsten Anbietern bringen auf Dauer nichts.

 

Notwendig ist, sich gerade in den Betrieben über einen Lohnnachschlag auseinanderzusetzen. Die „Politik des billigen Geldes“ in Europa und weltweit führt vor allem zur Subventionierung der internationalen Monopole. Wir müssen aber unsere eigene Rechnung aufmachen. Die Arbeiterplattform des Internationalistischen Bündnisses ruft zum organisierten Kampf für Lohnnachschlag bei Löhnen und Gehältern und für einen Inflationsausgleich bei den Sozialleistungen auf und hat auch einen neuen Aufkleber dazu herausgebracht.

Inflationsalarm! Sozialpolitisches Kampfprogramm der MLPD

Wie soll eine Familie mit niedrigem Einkommen das stemmen, wo schon bisher am Ende des Geldes noch viel Monat übrig blieb? Die Inflation ist Raubzug an Löhnen, Sozialleistungen und Ersparnissen der Massen.

mehr Infos

Im neu erschienenen Sozialpolitischen Kampfprogramm der MLPD werden weitere Forderungen aufgestellt, um die soziale Lage der Massen zu verbessern. Das geht aber nur in organisierter Form und im Kampf. Deshalb fördert die MLPD die vielfältige Organisiertheit - in den Gewerkschaften, in der bundesweiten Montagsdemo, im überparteilichen Frauenverband Courage und natürlich im REBELL und in der MLPD.