Nordrhein-Westfalen

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Vorsintflutlicher Öffentlicher Nahverkehr in ländlichen Regionen

In vielen ländlichen Regionen in Nordrhein-Westfalen - und nicht nur hier - ist der öffentliche Personen-Nahverkehr noch vorsintflutlich.

Korrespondenz aus Bochum

Vororte von Klein- oder Mittelstädten werden bereits am Nachmittag nicht mehr durch Busse angefahren. In Brilon (Sauerland) verkehren z.B. keine Busse mehr nach 17.00 Uhr, und das werktags!

 

Ein Projekt in Borgholzhausen (Kreis Gütersloh) ist zukunftsweisend: Carsharing zum Preis eines Nahverkehrstickets. Auf definierten Linien werden kleinere Siedlungen der Flächenkommune Borgholzhausen mit Elektro-Fahrzeugen an den vorhandenen ÖPNV angebunden. Man fährt selbst und kann andere mitnehmen – für Besitzerinnen und Besitzer eines Nahverkehrstickets kostenlos. Das Angebot steht den Nutzerinnen und Nutzern prinzipiell rund um die Uhr zur Verfügung. Fahrten können im Voraus gebucht werden. Mitfahrende können buchen, sobald eine Fahrerin / ein Fahrer eine Fahrt angemeldet hat. Weicht man von der Linie ab und fährt weitere Wunschziele an, dann erkennt das digitale System dies automatisch und ein attraktiver Carsharing-Tarif wird verrechnet.

 

Auch in den Großstädten liegt im ÖPNV noch vieles im Argen. Besonders zur Abend- und Nachtzeit und an Wochenenden und Feiertagen ist die Taktfolge der öffentlichen Verkehrsmittel besonders zu den Vororten und umliegenden kleineren Gemeinden immer noch unzureichend. Das Projekt in Borgholzhausen sollte Schule machen. Kritisch ist allerdings die Anmeldung der entsprechenden Fahrt über digitale Medien. Nicht jeder verfügt über ein Smartphone. Hier sollten die regulären Haltestellen der Busse für die Pkws genutzt werden bzw. die Anmeldung einer Fahrt müsste direkt per öffentlichem Telefon an der Haltestelle möglich sein.