Oft dauerhafte schwere Erkrankungen

Oft dauerhafte schwere Erkrankungen

Cannabis-bedingte psychische Störungen vervielfacht

Eine dramatische Zunahme von schweren psychischen Störungen durch Cannabis-Konsum hat Prof. M. Gahr aus der Universitätsklinik Ulm in einer aktuellen Studie festgestellt (Eur J Public Health 2022, online 19. Jan.).

Dr. med. Willi Mast

Wurden im Jahr 2000 noch knapp 3400 Cannabis-bedingte stationäre Aufnahmen gemeldet, so waren es 2018 bereits 19100, eine Zunahme um den Faktor 5,6.  Die Hälfte dieser Aufnahmen war durch ein Abhängigkeitssyndrom bedingt, gefolgt von psychotischen Störungen und akuten Intoxikationen. Psychotische Störungen haben in den letzten drei Jahren überproportional zugenommen, machen jetzt 20 % der Fälle aus und führen oftmals zu dauerhaften schweren Erkrankungen.

 

Als Grund für die dramatische Zunahme werden neuere Züchtungen der Hanfpflanze mit höherem Wirkstoffgehalt angesehen, oder auch das junge Alter für Neueinsteiger. Das Gehirn von jungen Menschen ist noch in besonderer Weise vulnerabel (verletztlich). Mit der aktuellen Diskussion um die Freigabe von Cannabisprodukten wird die Schwelle für Neueinsteiger noch weiter gesenkt.

 

Umso wichtiger erscheint die Aufklärung unter Jugendlichen über die angeblich harmlose Droge Cannabis. Suchtverhalten aller Art - auch Internet-, Konsum- und Alkoholsucht etc. - wird durch die bürgerliche Massenkultur auf allen Kanälen gefördert. Statt sich mit Suchtverhalten und Drogen abzulenken, abhängig zu machen und vollzudröhnen, brauchen Jugendliche einen klaren Kopf, Kampfgeist und Solidarität - um ihre Persönlichkeit zu entwickeln und gemeinsam für eine bessere Welt zu kämpfen.