Bekennt sich ausdrücklich zur faschistischen Querfront-Strategie

Bekennt sich ausdrücklich zur faschistischen Querfront-Strategie

Freie „Linke“ - Wolf im Schafspelz

Wie aus dem Nichts ist im Januar 2021 eine neue Gruppierung auf den rückschrittlichen Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen aufgetaucht, die sogenannte Freie "Linke" (FL). Es gibt sie in der Zwischenzeit in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Luxemburg.

Von hco
Freie „Linke“ - Wolf im Schafspelz
Auch getarnten Faschisten keinen Fußbreit! (rf-foto)

Auf ihren Fahnen ist ein schwarz-roter Stern, ähnlich den Erkennungssymbolen der Autonomen. In antifaschistischen Kreisen werden sie als „Nazis unter linken Fahnen“ bezeichnet. Eine durchaus zutreffende Qualifizierung.

 

In ihrem Organ für Österreich, „Der Rote Phönix“, wird der Hauptstoß ihrer Politik so bestimmt: „Es ist daher richtig zu sagen, dass die größte Gefahr aktuell nicht vom offenen Rechtsextremismus der Identitären von Sellner und Küssel ausgeht, sondern vom verdeckten Extremismus der Mitte, von Liberalen und selbsternannten, völlig entfremdeten Linken, die vor allem seit März 2020 zunehmend offen totalitär argumentieren.“¹

 

Wer sind denn Leute wie Küssel und Sellner, die angeblich weniger gefährlich sind als die „totalitäre Linke“? Sellner ist einer der Führer der Identitären in Österreich, der neofaschistische Verschwörungstheorien und die Theorie des „Austausches der Bevölkerung“ vertritt. Oder der Holocoust-Leugner Gottfried Küssel, ein in Österreich wegen „nationalsozialistischer Wiederbetätigung“ zu elf Jahren Gefängnis verurteilter Rechtsterrorist, der gemeinsam mit dem ehemaligen österreichischen Vizekanzler Strache Wehrsportübungen abgehalten hat. Diese Leute sollen ungefährlich sein? Das neue Buch von Stefan Engel „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“ stellt dazu fest: „Die Identitäre Bewegung zielt darauf, dem Neofaschismus eine demokratische Berechtigung in der 'Meinungsvielfalt' zu verschaffen.“ ( S. 246)

 

In trauter Einheit mit Rechten und Faschisten wird in ihren Publikationen die Corona-Pandemie verharmlost. In einem Link der Anti-Imperialistischen Koordination aus Österreich, eine der Unterstützerinnen der Freien „Linken“, wird auf einen „Aufruf gegen Impfzwang und digitale Überwachung – Selbstbestimmung statt Elitenherrschaft“ verwiesen.² "Elitenherrschaft" ist wohlgemerkt ein Codeword der Querfront. Die "Eliten" sind für Leute wie Sellner und Küssel eine angeblich "jüdische Weltverschwörung" - und nicht das international agierende Finanzkapital. Die Freie "Linke" bekennt sich auch ausdrücklich zur Querfront. So heißt es in ihrem Newsletter FL 3/21 zu einem Autor Ralf Ludwig: Er erklärte, „dass Querdenken vor allem einen Diskursraum eröffnen und nicht unbedingt selbst besetzen wolle.“ Das ist eine völlige Verkennung der Strategie der Faschisten, wenn nicht sogar eine bewusste Verharmlosung. Natürlich wittern die Rechten und Neofaschisten Morgenluft. Natürlich wollen sie dieses Terrain besetzen und ausbauen. Die sogenannten Freien "Linken" sind dafür notdürftige Tarnung und Türöffner.

 

Beteiligte an diesen Aufrufen gegen die „Elitenherrschaft“ sind Revisionisten wie Hannes Hofbauer vom österreichischen Promedia Verlag, der entsprechende Bücher zum Lockdown 2020 und der „Kritik der Migration“ veröffentlicht hat. Darin vertritt er ähnliche Positionen wie Sahra Wagenknecht. Ignoriert werden auch die Erfahrungen von vor 1933, wo die Faschisten eine ähnliche Taktik verfolgten, und zugleich mit solchen Aussagen die sozialfaschistische Demagogie verharmlost bzw. als ungefährlich dargestellt wurde. Stefan Engel schreibt dazu im oben zitierten Buch weiter: „Der Begriff (Querfront) suggeriert unzutreffend eine gemeinsame Front „quer“ über die unversöhnlichen weltanschaulichen und politischen Gegensätze von Faschismus und Marxismus-Leninismus. Tatsächlich geht es um eine demagogische Integration von aus dem Zusammenhang gerissenen Versatzstücken „linker“ Positionen in faschistische oder faschistoide Bewegungen oder Argumentationen, um ihnen einen kapitalismuskritischen Anschein zu geben. Ihren Charakter ändert das nicht im Geringsten.“ (S.250/251).

 

Ein Sympathisant der FL ist auch der Regisseur zahlreicher "Tatort"-Folgen, Dietrich Brüggemann, der Initiator der Aktion „alles dichtmachen", die ein sehr geschickt eingefädeltes Manöver war, um „Querdenken“ entsprechend medial zu verbreiten und aufzuwerten. Eine illustre Runde. Sogar das Putin Regime hat seine Finger im Spiel. Oder ist es ein Zufall, dass die Internetplattform der Freien „Linken“ auf der länderspezifischen Domain Russlands läuft. Solche Leute sind weder frei noch links, sondern - ob gewollt oder ungewollt - Steigbügelhalter des Faschismus.

 

Wehret den Anfängen!

 

 

 

 

 

 

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