Ohne Preissteigerung keine Lieferung mehr

Ohne Preissteigerung keine Lieferung mehr

Medikament vom Markt genommen

Wegen meiner Krebserkrankung brauche ich das Medikament Tamoxifen.

Korrespondenz aus Kassel

Als ich es letzte Woche neu besorgen wollte, bekam ich von mehreren Apotheken die Auskunft, es sei derzeit nicht lieferbar und völlig offen, wann es wieder zu bekommen ist. Nun musste ich mich mühsam um ein Ersatzmedikament kümmern. Von dem Lieferausfall sind in Deutschland 100.000 bis 120.000 Patientinnen betroffen. Es ist ein Skandal, dass überhaupt Pharmakonzerne einfach so ein Medikament vom Markt nehmen können. Im Internet wird dazu Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generica, wie folgt zitiert: „Der Fall Tamoxifen illustriert sehr deutlich, wo das strukturelle Problem bei unserer Grundversorgung liegt. So liegt der Preis, den die Arzneimittelhersteller von den Krankenkassen für eine 100er-Packung Tamoxifen erhalten, bei 8,80 Euro. Zu diesem Preis ist eine wirtschaftliche Produktion ohne Verluste kaum mehr möglich und eine resiliente Lieferkette schon gar nicht“ (1). Es ist also offenkundig, dass reine menschenverachtende Profitgier das Motiv ist.