Morgen Online-Betriebsversammlung bei VW in Wolfsburg

Morgen Online-Betriebsversammlung bei VW in Wolfsburg

„Transformation“ sichert Maximalprofite – keine Arbeitsplätze!

Am Mittwoch wird in Wolfsburg, dem Stammwerk der Marke VW, eine Betriebsversammlung hauptsächlich Online stattfinden. Im Vorfeld wurden Umstrukturierungen angekündigt, die z.T. herbe Einbußen für die Belegschaft beinhalten.

Von Landesleitung Nord der MLPD
„Transformation“ sichert Maximalprofite – keine Arbeitsplätze!
VW Wolfsburg (foto: shutterstock_1473140006)

Die Kolleginnen und Kollegen wollen ihre Arbeits- und Ausbildungsplätze verteidigen. Die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gehört sofort auf die Agenda!

 

Statt dessen wird mit dem Schlagwort „Transformation“ (Umgestaltung) der Arbeiterbewegung vorgegaukelt, sie und die Konzerne hätten gemeinsame Ziele. Transformation heißt auf betriebswirtschaftlich „Umgestaltung des Ist-Zustandes zur Erreichung der Unternehmensziele“. Das sind im Kapitalismus bekanntermaßen der Maximalprofit und nicht die Bedürfnisse der Arbeiterklasse. Bei dieser Vermischung von Gegensätzen stehen wir als Verlierer fest, deshalb kann man diesen Gegensätzen nicht mit Opportunismus begegnen.

 

Wolfsburg ist das Werk, das derzeit nur zu knapp 50% ausgelastet ist. Die Anzahl der Produktionsarbeiter in Wolfsburg soll weiter reduziert werden. Das Werk sollte nach dem Diesel-Betrug mit der Verbrennerproduktion für die „Transformation“, sprich die Umstellung auf die E-Mobilität, „das Geld verdienen“! Diese Aufgabe haben die Kollegen und Kolleginnen wohl geleistet und obendrauf noch über 10 Mrd. Euro Gewinn erwirtschaftet.

 

Für zig Mrd. werden weltweit neue Batteriefabriken und E-Mobil-Produktionsstätten errichtet. 1500 Kollegen sollen in Kürze nach Emden versetzt werden. Finden sich keine „Freiwilligen“, sollen die auslernenden Azubis dorthin versetzt werden. Nachdem 300 Leiharbeiter bereits entlassen und deshalb ganze Mannschaften an andere Bänder versetzt wurden, werden jetzt noch Nachtschichten an drei von vier Produktionslinien gestrichen, wofür ein „Ausgleich“ versprochen wurde. Obendrauf kommt noch die Corona-Pandemie, die wegen der unzureichenden Schutzmaßnahmen, u.a. fehlender Pausen der Maskenträger, zu massiven Ausfällen führt.

 

Die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise, die sich verbindet mit der Strukturkrise in der Umstellung auf die E-Mobilität, der neuen Logistikkrise, der herausziehenden globalen Umweltkatastrophe sind Ergebnis der kapitalistischen Profitwirtschaft. Der Konkurrenzkampf um die Nr. 1 in der Welt wird jetzt weiter gesteigert. So will der Konzern mit der Produktionszusage, ab 2026 ein neues VW-E-Modell in Wolfsburg zu bauen, neue Zugeständnisse von den Kolleginnen und Kollegen erpressen. Ausgehend vom Zwickauer Werk wurde der „MEB“, der Modulare E-Baukasten, entwickelt. In Zwickau liegt die Automatisierung im Karo-Bau bei 90% und sie wurde in der Montage verdoppelt. Auf der Basis sollen nun in Europa, den USA und China Fabriken aufgebaut werden, die in Kürze jährlich 1,2 Mio. reine E-Fahrzeuge produzieren sollen.

 

Aktuell wurde - sehr berechtigt, aber nur einmalig - eine 500-Euro-Corona-Prämie vereinbart, um der Wut über die Inflation zu begegnen. Kann das Forderungen nach einem Lohnnachschlag zwischen den Tarifrunden den Wind aus den Segeln nehmen? Jedenfalls löste das im bürgerlichen Blätterwald einen gesteuerten Shitstorm aus, mit Titeln wie: „Überversorgung der VW-Arbeiter“ „Selbstbedienungsladen“.

 

Bei der morgigen Online-Betriebsversammlung wird sicher auch die Betriebsratswahl im März eine große Rolle spielen, bei der acht Listen, davon sieben IG-Metall-Listen, antreten.

 

Rote Fahne News wird weiter berichten.