Ukraine

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Monopolverband BDI fordert "konsequente" Maßnahmen gegen Russland – aber der Rubel muss rollen ...

Siegfried Russwurm, Präsident des Monopolverband BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) erklärte vor zwei Tagen umgehend seine wärmste „Unterstützung für alle Maßnahmen Deutschland und der EU“ gegen das putinsche Russland. Er sorgt sich um einen „seit längerem laufenden Umbruchprozess der globalen Ordnung“. (bdi.eu, 24.2.22) Ganz selbstlos will er natürlich alles tun, um dem Rückfall deutscher Konzerne in diesem „Umbruchprozess“ entgegenzuwirken, was den Kampf gegen die Expansion des neuimperialistischen Russland einschließt.

gis

Er fordert in einem aggressiven Tonfall "schnellstmögliche" und "konsequente" Maßnahmen. Er unterstützt entsprechend auch die westlich-imperialistischen Sanktionen gegen Russland, egal, welche Folgen sie für die Massen dort haben. Zugleich warnt er dunkel, dass er bei Sanktionen gegen Russland mit einem Ausschluss aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT erheblichen „Diskussionsbedarf“ sieht.


SWIFT bedeutet "So­cie­ty for World­wi­de In­ter­bank Fi­nan­ci­al Te­l­ecom­mu­ni­ca­ti­on". Der globale Finanzdienstleister gehört verschiedenen Großbanken und sitzt in Brüssel. Er stellt seit 1973 ein Kommunikationssystem für Über­wei­sun­gen zur Ver­fü­gung. Mehr als 11.000 Ban­ken und andere Institutionen in 210 Län­dern nut­zen das System, über das täglich Billionen Dollar überwiesen werden. Die al­ler­meis­ten in­ter­na­tio­na­len Ge­schäf­te mit Russ­land, auch der Öl- und Gas­im­port des Wes­tens, wer­den via SWIFT ab­ge­rech­net.

 

Und - oh „Wunder“ – sorgte die Bundesregierung dafür, dass bislang keine Sanktionen in diesem Bereich verhängt wurden. Sie würden die russische Wirtschaft besonders treffen, aber sie hätten auch leider "massive Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in Deutschland und für deutsche Unternehmen im Geschäft mit Russland", so Russwurm. Deut­sche Konzerne haben an die 24 Mil­li­ar­den Eu­ro in Russ­land di­rekt in­ves­tiert: VW, Bosch Sie­mens Haus­ge­rä­te, der west­fä­li­sche Land­tech­nik­her­stel­ler Claas, Me­tro, der Au­to­zu­lie­fe­rer Leo­ni und vie­le an­de­re.

 

Da kann man bei aller imperialistischen Verschärfung die Politik der wirtschaftlichen Durchdringung im Interesse der Monopole aus Sicht führender deutscher Monopole nicht aus den Augen verlieren. Denn bei den Monopolen muss der Rubel ganz sprichwörtlich weiter rollen ...