Splitter

Splitter

Antikriegskundgebungen in vielen deutschen Städten am 24. Februar

Die Rote Fahne Redaktion erreichten vielfältige Berichte von den Aktionen, die gestern, 24. Februar, stattgefunden haben. Die MLPD und das Internationalistische Bündnis haben zu Aktionen aufgerufen, die sich ganz klar gegen jede imperialistische Aggression, ob von Seiten Russlands oder von Seiten der NATO/EU positionierten.

Von Rote Fahne Redaktion

Das ist ein klares Kontrastprogramm zu Inhalten bürgerlicher Kräfte, die die Rolle der NATO, EU und der USA als Kriegstreiber außen vor lassen. Der Artikel wird am Samstag nochmals aktualisiert. Alle Berichte können im Schwerpunkt "Ukraine" auf der Startseite von Rote Fahne News gelesen werden.

Halle an der Saale

"Die Gegner des Weltfriedens, die Imperialisten und ihre Dienstleister in den nach rechts gerückten Regierungen in Bund und Ländern, sie stehen auch im eigenen Land!" sagte Frank Oettler, der Sprecher der MLPD in Halle auf der Friedenskundgebung auf dem Marktplatz. Immer wieder klingelten dem ehemaligen Straßenbahnfahrer Kollegen zu und winkten.
Auch einige Zuhörer der Kundgebung des "Friedenskreis Halle e.V.", die zu einer pro-imperialistischen Kundgebung gegen Russland mutiert war, kamen uns zu zuhören.“

Heilbronn:

Wie in der ganzen Welt, gibt es auch in Heilbronn Proteste gegen den Krieg in der Ukraine. Eine erste Kundgebung auf dem Kiliansplatz fand am Freitagabend statt. Die Veranstalter, das Internationalistische Bündnis und der MLPD Kreisverband Heilbronn, positionierten sich klar gegen jede imperialistische Aggression. Sie forderten ein sofortiges Ende der russischen MilitärInvasion. „Auf lasst zur Heimat uns zurückmarschieren, von den Tyrannen unser Volk befreien. Denn nur Tyrannen müssen Kriege führen!“ Diese Verse aus einem 150 Jahre alten antimilitaristischen Lied trafen die Stimmung.

Hannover:

An der Hannoveraner Protestkundgebung gegen den Krieg in der Ukraine nahmen ca. 40 Menschen teil, darunter von MLPD, REBELL, Frauenverband Courage, DIDF und ATIF sowie Einzelpersonen. Verschiedene Redebeiträge positionierten sich gegen jede imperialistische Aggression. Es wurde für Montag zur Montagsdemo eingeladen. Es waren auch Mitglieder der Roten Hilfe und VVN da.

Stuttgart

Redebeitrag (Auszüge) der „Offensiven Metaller“ von Daimler bei der Kundgebung am 24. Februar:
„Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter. Unsere Gedanken sind bei den Kollegen Bergarbeitern im Donbass oder bei den russischen Automobilern. An sie unsere Arbeitereinheit. Solche imperialistischen Kriege sind zu verachten.
In der Fabrik arbeiten viele Nationalitäten Hand in Hand für die gleiche Sache. Diese Solidarität hat Zukunft! Mit den Gewerkschaften müssen wir diese Zukunft der Arbeiter vertreten."

Berlin

„Interesse gab es auch an unserer Literatur, v.a. an der „Götterdämmerung über der 'neuen Weltordnung'“ und der Broschüre zu den neuimperialistischen Ländern. Bereichert wurde die Kundgebung von zwei Freunden der Musikgruppe „Nümmes“, und beim Singen von „Bella Ciao“ blieben verschiedene Jugendliche stehen, sangen mit und klatschten.“

Hamburg

„Es kam ein gutes Dutzend Leute, darunter Genossinnen und Genossen der MLPD und des REBELL, sowie Freunde von Solidarität International und der ATIK. Etliche Passanten blieben stehen und hörten zu. In Redebeiträgen wurde vertieft, warum unbedingt gegen jede imperialistische Macht, auch die Bundesregierung, gekämpft werden muss. Viele sagen noch, sie blicken nicht durch und halten sich raus. Das ist aber nicht richtig, wir helfen mit den Argumenten und der Literatur der MLPD, dass man sich Durchblick verschaffen kann. Wir müssen uns organisieren als Teil einer weltweiten antifaschistischen und antiimperialistischen Friedensbewegung.“

Frankfurt/Main

„In Frankfurt/M. gab es gestern Abend zwei Kundgebungen. Eine bürgerliche zur Unterstützung der Ukraine an der Hauptwache. Laut Medien waren 1.500 Menschen dort. Der Erste am Mikrophon war der Ukrainische Generalkonsul. Zur gleichen Zeit trafen sich am Rathenauplatz etwa 200 bis 250 Leute aus dem antikapitalistischen Spektrum. Es waren ein gutes Dutzend verschiedener Organisation vertreten, die ihre Stellungnahmen abgaben. Die übergreifende Einheit war, dass hier zwei imperialistische Blöcke sich gegenüber stehen.“

Düsseldorf

„Die offiziell propagierte „Solidarität mit der Ukraine“ ist der Aufruf, die wirtschaftlichen und militärischen Maßnahmen von USA/NATO/EU mitzutragen. Aber Misstrauen in die Medienberichterstattung ist spürbar und ein großes Interesse, zu erfahren, was wirklich Sache ist und was man tun kann.
Ein IT-Unternehmer, der vor 6 Wochen zuletzt in der Ukraine war, in der Stadt Lwiw (Lemberg, West-Ukraine): „Ich war in vielen der nun angegriffenen Städte selbst, auch in vielen Städten in Russland. Die Menschen wollen keinen Krieg. Wir müssen alles tun, um einen III. Weltkrieg zu verhindern.“

Ulm

„Eine Frau ist spontan ans Mikro und hat uns für die Aktion beglückwünscht. Eine andere Passantin konnte jedoch nicht nachvollziehen, warum auch die USA und die NATO mitschuldig und sogar hauptverantwortlich für die Eskalation der letzten Jahre sein soll. Diese Argumentation ist für viele Menschen "neu", hört man das doch in den üblichen Medien überhaupt nicht.“

Kassel

„Beim Protest gegen jede imperialistische Aggression am 24. Februar auf dem Opernplatz in Kassel, zu dem die Regionalgruppe von Solidarität International (SI) aufgerufen hatte, kamen 120 Menschen. Es beteiligten sich auch einige Studenten aus Belarus und der Ukraine. Ein Sprecher der belarussischen Studenten verurteilte die Aggression Russlands und erklärte seine Solidarität mit der Bevölkerung der Ukraine. Das wurde aus dem Englischen übersetzt. Es gibt einen ersten Austausch, wie der Widerstand weiter entwickelt wird.“

Augsburg

„Besonders erfreulich war, dass auch die Augsburger Friedensinitiative zu dieser Kundgebung aufgerufen hatte. Ihr Vertreter verurteilte in seinem Beitrag entschieden die Invasion Russlands in die Ukraine, verurteilte aber auch die kriegstreiberische Politik der USA/Nato und EU. Ein wichtiger Schritt zur Herausbildung einer Friedensbewegung in Augsburg, die sich gegen jede imperialistische Aggression richtet.“

Saarbrücken

„In den Redebeiträgen wurde v.a. davor gewarnt, die NATO aus dem Schussfeld zu nehmen und sich damit auf die Seite eines Imperialisten zu stellen, die Bundesregierung wurde wegen ihres imperialistischen Kurses angegriffen. Während viele Jahre bewaffnete Drohnen in Deutschland nicht durchgesetzt werden konnten, hat die rot-gelb-grüne Regierung als eine ihrer ersten Amtshandlungen die Anschaffung solcher Kriegsgeräte beschlossen.“

Essen:

Aus Essen wird berichtet: „Insgesamt 80 Menschen folgten dem Aufruf des Internationalistischen Bündnisses in Essen zur Kundgebung gegen jede imperialistische Aggression, ob von USA / NATO oder Russland." Angesichts der Kürze der Zeit war eine beachtlichen Breite von Organisationen repräsentiert: Jugendverband REBELL, MLPD, Mitglieder von ver.di, IG Metall und IGBCE, Frauenverband Courage, Deutsch-kurdischer Solidaritätsverein, BIR-KAR, Internationale Jugend, young struggle. Auch Radio Essen war vor Ort und machte Interviews. Ein Vertrauensmann der IGBCE erklärte: „Die internationalen Arbeiter haben kein Interesse an diesem Krieg. Im Gegenteil, sie müssen zusammenstehen und dürfen sich nicht daran beteiligen. Sie haben den gleichen Gegner, der sie ausbeutet.“

Bochum:

Mitglieder des Jugendverbands REBELL schreiben: „Wir sprachen vor allem Jugendliche an. Es fällt auf: Viele machen sich Sorgen angesichts der brandgefährlichen Situation. Vier interessierte Jugendliche trugen sich für den REBELL ein. Zwei von ihnen sprachen am offenen Mikrofon, sagten, dass sie selbst aus Kriegsländern geflüchtet sind, dass ein neuer Krieg verhindert werden muss. Ein junger Kollege von der DKP sagte „ich habe das ganz falsch eingeschätzt. Ich hätte nicht gedacht dass Putin so weit geht“. Er war sehr nachdenklich und stimmte zu, dass wir eine neue Friedensbewegung brauchen.“

Kassel:

Ein Korrespondent erzählt: „Circa 90 Personen folgten dem Aufruf von Solidarität International Kassel zur Mahnwache gegen den Angriff auf die Ukraine. (...) Ein Sprecher der belarussischen Studenten verurteilte die Aggression Russlands und erklärte seine Solidarität mit der Bevölkerung der Ukraine. Es gibt einen ersten Austausch, wie der Widerstand weiter entwickelt wird.“

Zollernalb:

Von der Zollernalb berichtet ein Korrespondent: „Bewegend war, dass wir Teil des weltweiten Protests und der notwendigen internationalen Solidarität sind. Die Anmelderin … rief alle Zuhörer dazu auf, vom Arbeiterstandpunkt aus an die Entwicklung heranzugehen, Standpunkt zu beziehen und am Aufbau einer neuen Friedensbewegung mitzuwirken. Der Widerstand gegen diesen Krieg wird weitergehen.“

Tübingen:

Aus Tübingen wird berichtet: "Selbstgemalte Schilder 'Kampf der Weltkriegsgefahr' und 'Aktiver Widerstand gegen jede imperialistische Aggression - ob von USA / Nato oder Russland' zogen die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf unsere Beiträge."

Herne:

Ein Korrespondent schreibt: „Die meisten Passanten waren sehr interessiert und gegen den Krieg eingestellt. Es sprachen auch Menschen aus der Ukraine, die bedrückend über die Lage ihre Verwandten berichteten.“

Recklinghausen:

Aus Recklinghausen wird berichtet: „Viele waren betroffen und fühlten mit, wie vor allem die einfachen Leute unter solch einem Krieg leiden. Gerade in der Ukraine, einem sehr rohstoffreichen Land mit Kohle und Gas, leben die Arbeiterfamilien in Armut. Arbeiter, Frauen und Jugend müssen sich zusammenschließen und eine neue Friedensbewegung aufbauen.“

Darmstadt:

Aus Darmstadt wird berichtet: „Zu einem jungen Redner ukrainischer Herkunft konnten wir Beziehungen knüpfen. Und von den zahlreich kurzfristig Mobilisierten kurdischer und türkischer Abstammung redete einer. Auch er kritisierte den imperialistischen Angriff auf die Ukraine und fragte in Richtung „Westen“: Wo war die Gegnerschaft gegen Angriffe auf die Kurden und deren Gebiet - zuletzt heute mit Drohnen?“

Jena:

Ein Demonstrant schreibt: „Auf der Arbeit war der Ukraine-Krieg am 24. Februar Dauerthema. Viele Kolleginnen und Kollegen machen sich Sorgen. Es war von einer ganzen Reihe von Kollegen Kritik an der NATO zu hören.“

Leipzig:

Viel Diskussionsbedarf in Sachen Ukraine-Krieg. Pünktlich um 18 Uhr begann am Donnerstag auf dem Leipziger Willy-Brandt-Platz eine von der MLPD angemeldete Kundgebung. Protestiert wurde gegen die Weltkriegsgefahr und den russischen imperialistischen Überfall auf die Ukraine. Das offene Mikrofon wurde reichlich genutzt, um sich auszutauschen und Klarheit zu gewinnen. Die Erklärung der MLPD gegen den Krieg und der Standpunkt gegen Putin und gegen die NATO stießen auf große Zustimmung. Mehrmals bedankten sich Zuhörerinnen und Zuhörer für die differenzierte Diskussion. Ein anderes Bild bei der zeitgleich beginnenden, aber länger andauernden großen Kundgebung und Demonstration auf dem Marktplatz. Hier gab es mit bis 5000 Menschen sicher eine der größten Proteste gegen den Krieg am Donnerstagabend in Deutschland. „Nach der Kundgebung der MLPD gingen wir mit einigen Freunden noch zum russischen Konsulat“, berichtet ein Korrespondent. Dorthin demonstrierten ca. 1500 Menschen vom Marktplatz aus. Unser Korrespondent war kurz vor dem Eintreffen der Demonstration beim Konsulat. An der Spitze der eintreffenden Demonstration wehten zahlreiche ukrainische Nationalflaggen. Es gab zwar einige Schilder, aber wenige Transparente. Erst im Laufe der Kundgebungen in den Gesprächen stellte sich heraus, was hier für ein Sammelsurium an Kräften am Werk war. „Wir trafen auf Autonome, Gewerkschafter (unter anderem die örtliche DGB-Vorsitzende), Jugendliche, viele ukrainische Menschen aber auch ukrainische Faschisten, bürgerliche Politiker und ihre Jugendverbände."

Lübeck:

Aus Lübeck wird berichtet: "Die Menschen sind aufgewühlt und hören in solch bewegten Zeiten eher hin."

Mannheim:

Ein Heidelberger Korrespondent schreibt von der Kundgebung in Mannheim: „Eine Frau aus Ex-Jugoslawien kritisierte massiv, dass es überall schlechter wird, wenn sich der ‚Westen‘ einmischt. Auch hier überwogen Ängste, was die weitere Entwicklung des Krieges und der Weltkriegsgefahr anbelangt. Angesichts der Verunsicherung und Verwirrung der Menschen durch die nahezu gleichgeschalteten Medien, war es umso notwendiger, dass mit unserer Kundgebung klar Stellung gegen jede imperialistische Aggression bezogen wurde.“

Sömmerda:

Von einem frostigen Morgen wird aus Sömmerda von einem Betriebseinsatz berichtet: „Wenn auch einzelne ‚cool‘ ablehnen, so wird das Flugblatt: ‚Kampf der Weltkriegsgefahr‘ von den Auszubildenden und Berufsfachschülern in der Mehrheit gerne genommen. Organisiert für eine Zukunft kämpfen, ohne Krieg und Umweltzerstörung, wollen auch drei junge Menschen. Dazu bleiben wir in Verbindung.“

Sonneberg:

Ein Korrespondent berichtet: „Es war wenig los, aber es gab trotzdem einige Gespräche. So haben zwei junge Mädchen die Meinung vertreten, es gehe sie nichts an. In der Auseinandersetzung wurden sie aber nachdenklich, als es darum ging, dass gerade die Jugend jetzt in diesem Krieg eingesetzt wird und dass wir alle das letztendlich bezahlen.“

Braunschweig und Wolfsburg

Bei der Kundgebung in Braunschweig am Mittwoch, an der MLPD, REBELL, mehrere Vertreter von Solidarität International, Montagsdemonstranten und Einzelpersonen teilnahmen, waren wir uns einige in der Stoßrichtung gegen jede imperialistische Aggression. Immer wieder wurde betont, das wir uns nicht nationalistisch spalten lassen dürfen, sondern die Arbeiter und Volksmassen weltweit gemeinsam gegen die imperialistischen Kriegstreiber kämpfen müssen. Es wurde auch auf die Situation vor dem 1. Weltkrieg hingewiesen, als nur Karl Liebknecht die Zustimmung zu den Kriegskrediten verweigerte, während die SPD auf den opportunistischen Kurs der Unterstützung der eigenen Bourgeoisie im Krieg umschwenkte und damit ihren Charakter als revolutionäre Partei verlor. Eine solidarische Auseinandersetzung gab es um die Meinung eines Teilnehmers, mit Begriffen wie „imperialistisch“ würde man die Menschen abschrecken. Man solle einfach sagen, alle Menschen sind für Frieden. Es sind aber eben nicht "alle Menschen" für den Frieden, sonst hätten wir ja gar nicht diese Kriegsgefahr.