München
Heute morgen vor dem Tor von Infineon
Wir hatten geplant, die Kolleginnen und Kollegen zum Internationalen Frauentag zu mobilisieren, setzten aber auch das Flugblatt der MLPD "Ukraine: Stoppt die gefährliche Kriegstreiberei ausgehend von den USA und der NATO" ein und sprachen den Einmarsch in die Ukraine an.
Viel mehr als sonst reagierten. Viel mehr als sonst nahmen den Flyer und einige blieben kurz stehen für ein Gespräch. Die allermeisten zunächst mit einem Putin-verachtenden Spruch. Als wir erklärten, dass dieser nicht der alleinige Bösewicht sei, dass dieser Krieg Ausdruck imperialistischen Machtstrebens um Einflussgebiete, um Rohstoffquellen und geostrategisch motiviert sei, erhielten wir sofort Zustimmung.
Dass NATO/EU Hunderte Militärbasen entlang der Grenzen Rußlands hat, wussten einige und sahen das genauso als Teil aggressiver Handlungen. Bestimmend war jedoch die große Sorge um den Weltfrieden. Zustimmung erreichten wir auch, wenn wir ansprachen, dass wir eine neue Friedensbewegung brauchen, die alle Imperialisten ins Visier nimmt und dass wir diese aufbauen müssen, auch in Deutschland, aber auch international.
Einige Gespräche führten wir in Englisch, bei Infineon arbeiten Menschen aus vielen Ländern, z.B. auch aus Indien. Positiv wirkte auch das Argument gegen die Ampel-Koalition und ihren Wunsch, die Energieversorgung zu sichern: "Wenn ihnen wirklich an der Energieversorgung was liegen würde, dann würden sie die erneuerbaren Energie mit Hochdruck ausbauen." Viel Klärungsbedarf besteht noch - auch darüber, was man als Einzelner, als Einzelne tun könne. Auffallend war, dass von zehn Gesprächen acht mit Frauen geführt worden sind.