Saarbrücken: Über unterschiedliche Auffassungen zum Friedenskampf offen reden

Saarbrücken: Über unterschiedliche Auffassungen zum Friedenskampf offen reden

Ampel-Regierung beschafft bewaffnete Drohnen

Die Kundgebung vor der Europagalerie in Saarbrücken am 24. Februar um 18 Uhr war der Auftakt von verschiedenen Aktivitäten gegen den Krieg um die Ukraine im Saarland. MLPD und Montagsdemo hatten aufgerufen.

Von Korrespondenz

Obwohl es die meiste Zeit heftig regnete erregte der Protest Aufmerksamkeit. Einige trugen selbstgeschriebene Schilder, die Friedensfahne, eine Fahne des Frauenverbands Courage und eine MLPD-Fahne waren zu sehen. Die Erklärung des Zentralkomitee der MLPD vom gleichen Tag wurde verteilt.

 

In den Redebeiträgen wurde v.a. davor gewarnt, die NATO aus dem Schussfeld zu nehmen und sich damit auf die Seite eines Imperialisten zu stellen, die Bundesregierung wurde wegen ihres imperialistischen Kurses angegriffen. Während viele Jahre bewaffnete Drohnen in Deutschland nicht durchgesetzt werden konnten, hat die rot-gelb-grüne Regierung als eine ihrer ersten Amtshandlungen die Anschaffung solcher Kriegsgeräte beschlossen.

 

Ein christlicher Friedenskämpfer verlas den Aufruf des „Friedensnetz Saar" zu einer Kundgebung am Samstag, 5 vor 12 auf dem Tiblisser Platz in Saarbrücken. Den Friedenskampf gemeinsam zu führen und über Differenzen offen zu reden, war ein Anliegen der Versammelten. Später gingen noch einige Teilnehmer zu einer anderen Kundgebung, zu der die Jugendorganisationen der bürgerlichen Parteien aufgerufen hatten. Wer eine echte Friedenskundgebung erwartet hatte, sah sich bitter enttäuscht: Da standen im Scheinwerferlicht des Fernsehens die saarländische Landesregierung und führende Politiker zusammen, um öffentlich zu schweigen. Es waren vielleicht 350 vorwiegend jüngere Leute da, die sich zumindest teilweise mehr erwartet hatten als diese Kundgebung, die zur Unterstützung der aggressiven NATO-Politik organisiert worden war.

 

Wichtiger als dauernd zu schweigen war den Veranstaltern allerdings, Ordner zu beauftragen, einem Mann das Tragen einer MLPD-Fahne zu verbieten – vergeblich. Allerdings verließen wir diese Kundgebung bald wieder, als ihr Charakter klar wurde.