Russland

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Tausende bei mutigen Antikriegsprotesten

In Dutzenden Städten Russlands gingen am 24. Februar trotz Verbots Tausende Menschen gegen den Einmarsch der Armee im Nachbarland Ukraine auf die Straße. Rund 1.750 von ihnen wurden vom Putin-Regime festgenommen - das angeblich dem Volk der Ukraine die Freiheit bringen will...

Von dj/ms
Tausende bei mutigen Antikriegsprotesten
Proteste in Sankt Petersburg

Große Proteste gab es in der Hauptstadt Moskau statt, wo mehr als 950 Menschen festgenommen wurden. Am Puschkin-Platz im Herzen Moskaus versammelten sich - je nach Quelle - zwischen 1.000 und 2.000 Menschen. Immer wieder waren Sprechchöre zu hören: "Nein zum Krieg."

 

Eine Schülerin wurde von zwei Polizisten abgeführt. Ein anderes Mädchen erklärte: „Angst? Natürlich habe ich Angst. Aber es scheint, dass die Angst weniger wirkt als die Prinzipien.“ Frauen kamen mit Blumen als Zeichen des Friedens.


In Sankt Petersburg demonstrierten über 1.000 Menschen gegen Putins Krieg. Hier gab es sechs Autobusse der Polizei voll mit Verhafteten.


In Jekaterinburg fand eine spontane Kundgebung beim Lenin-Denkmal statt. Es waren mehrheitlich Jugendliche. Hier sollen etwa 100 Menschen festgenommen worden sein. Trotzdem ging die Kundgebung weiter. Die Umstehenden riefen: „Schande“. Vorbeifahrende Autos hupten zur Unterstützung.


In Rostow am Don, in Nachbarschaft zu den Donbass-Republiken, war die Polizei sofort da und nahm alle fest. Auf dem Plakat einer Schülerin stand: „Russische Menschen sind gegen den Krieg gegen die Ukraine!“ Weitere Kundgebungen gab es unter anderem in Perm, Krasnodar und Kasan.

 

Dass die Proteste den Massenverhaftungen trotzen ist ein wichtiges Signal in Russland!

 

Auch die russische ICOR-Organisation MLP (Marxistisch-Leninistische Plattform) ruft zur Beteiligung an Protesten auf. Nein zu Putins-Krieg - aber genauso keinerlei Unterstützung der NATO!