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Zu Ukraine: "Jetzt kommt es gerade auf uns Arbeiter an"

Auf der Arbeit war der Ukraine-Krieg am 24. Februar Dauerthema. Viele Kolleginnen und Kollegen machen sich Sorgen. Ein Kollege fragte sarkastisch: „Na, hast du schon einen Einberufungsbefehl?“. Es war von einer ganzen Reihe von Kollegen Kritik an der NATO zu hören.

Korrespondenz

Dass sich die MLPD sowohl gegen die NATO als Hauptkriegstreiber auf der Welt, wie auch gegen den imperialistischen Krieg Putins richtet, fand Zustimmung. Eine Minderheit hatte sogar Verständnis für Putin. Ich vertrat, dass der russische Einmarsch und die Bombardements nicht zu entschuldigen sind und habe zu unserer Kundgebung in der Innenstadt eingeladen. Das es jetzt gerade auf uns Arbeiter und jeden friedliebenden Menschen ankommt und sich keiner raus halten kann, muss sich erst durchsetzen.

 

Bei unserer Kundgebung in der Innenstadt blieben immer wieder einzelne Leute stehen, hörten zu, suchten das Gespräch. Aber auch heftige Reaktionen: „Geh doch nach Russland.“

 

Unsere Kundgebung stand im Kontrast zur Kundgebung auf der anderen Straßenseite. Schon am Tag zuvor hatten Linksjugend, Grüne Jugend, Jusos und Junge Union gemeinsam aufgerufen. Sowohl am 23., wie auch am 24. Februar war von diesen Kräften keine Kritik an der NATO und der Heuchelei der Bundesregierung zu hören. Es sprachen dort auch Menschen, die Angehörige in der Ukraine haben. Dem ukrainischen Volk gehört unser Mitgefühl und unsere Solidarität, aber das darf nicht der Türöffner dafür sein, sich auf die Seite der NATO und der ukrainischen Regierung zu stellen. Der Erste Weltkrieg wurde von Deutschland auch mit „Vaterlandsverteidigung“ begründet.