Erfurt REBELL-Einsatz
Diskussionsbedarf um Waffenlieferungen und Rolle der NATO
In Erfurt haben wir heute die REBELL-Erklärung zum Kriegsgeschehen in der Ukraine verteilt und mit den Leuten das Gespräch gesucht. Wir haben für die Widerstandskomitees mobilisiert, die der REBELL bundesweit aufbaut.
Es gibt noch keine aufgewühlte Stimmung. Es gab noch eine relativ große Zahl, die sich nicht mit dem Krieg beschäftigen wollten. Eine junge Frau im Vorbeigehen: „Hab schon gespendet!“ Aber es gab auch tiefere Diskussionen und Aufgeschlossenheit für unsere Position, dass man sich weder auf die Seite des einen noch des anderen Imperialisten stellen kann und man stattdessen einen Klassenstandpunkt braucht. Unsere Kontaktliste war am Ende voll! Einige Jugendliche, die beim Widerstandskomitee mitmachen wollen, fanden es gut, dass wir uns auch damit beschäftigen wollen, ob es eine Welt ohne Krieg geben kann.
Diskussionsbedarf gab es um die Waffenlieferungen an die Ukraine. Dazu einige O-Töne. Ein Mädchen: „Die müssen sich doch gegen Putin verteidigen können!“ Eine junge Mutter: „Viele, ich auch, sind in den letzten Tagen etwas militaristischer geworden, glaub ich.“ Ein Azubi: „Die NATO muss Putin jetzt mal richtig Einhalt gebieten.“ Ein gemeinsamer Kern war, dass die Frage von Staat und Demokratie nicht vom Klassenstandpunkt aus betrachtet wurden, als gebe es eine „Demokratie an sich“.
Das Märchen, die NATO sei ein „Friedensbündnis“, wirkt. Eine langjährige Kampfgefährtin vergleicht: „Beim Irak-Krieg damals wussten alle, dass der US-Imperialismus Dreck am Stecken hat. Heute ist das Image des Westens positiver. Die Verwirrung ist größer und die Leute sind noch nicht alle aufgebracht.“