Friedensdemonstration in Berlin

Friedensdemonstration in Berlin

Polarisierte Diskussionen

Gemeinsam mit mehreren Genossinnen und Genossen der MLPD machten wir vor kurzem einen Einsatz auf der Friedensdemo in Berlin. Wir setzten mehrere hundert Erklärungen des Zentralkomitees der MLPD ein und konzentrierten uns auf den Verkauf der Broschüre zur "Herausbildung der neuimperialistischen Länder" und des Buchs "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus" von Stefan Engel, das auch als Ausgabe 37 in der Reihe REVOLUTIONÄRER WEG, dem theoretischen Organ der MLPD, erschienen ist.

Von einem Korrespondenten

Schon die Ansprache "Aktiver Widerstand gegen Putins imperialistischen Angriffskrieg und jegliche imperialistische Aggression" polarisierte - manche blieben zustimmend stehen, viele lehnten aber auch ab mit Antworten wie diesen: "Jetzt ist Solidarität gefragt und keine Diskussion über den Imperialismus"; "Wie soll man denn sonst helfen, außer Waffen zur Verteidigung der Ukraine zu liefern"; "Wenn es zu einem Weltkrieg kommt, ist Putin alleine dafür verantwortlich" oder "Jetzt geht es nicht darum, die eigene Regierung zu kritisieren".

 

In den längeren Gesprächen gelang es schnell, Einheit darüber herzustellen, dass sich die Arbeiter und die Bevölkerung weltweit nicht vor den Karren des einen oder anderen Imperialisten spannen lassen können. Die Leute bewegte, wie man die Herrschenden zwingen kann, den Krieg zu beenden und diesen nicht bis zu einem Weltkrieg auszuweiten. Wir argumentierten, dass die Arbeiter in den Fabriken zu politischen Streiks übergehen müssen und auch solche Massenproteste wie heute wichtig sind. Aber wir brauchen auch Klarheit gegen wen wir kämpfen müssen, wie wir organisiert kämpfen können und verschiedenes mehr. Mehrere Schülerinnen berichteten, dass auch in den Schulen bereits Planungen für Schülerproteste beraten werden und trugen sich für den Jugendverband REBELL ein. Auch die klare Positionierung, dass mit opportunistischer Anpassung an die Regierung und ihre Kriegstreiberei auf unsere Kosten der Krieg nicht beendet werden kann, regte viele zum Nachdenken an. Es zeigt sich, dass für den Aufbau einer neuen Friedensbewegung noch viel zu klären ist.