Montagsdemos

Montagsdemos

Sammelpunkt für aktiven Widerstand gegen Weltkriegsgefahr

Nach dem Aufruf der bundesweiten Montagsdemo haben am Montag, den 28. Februar in mindestens 45 Städten örtliche Protestaktionen der Montagsdemo gegen den Krieg in der Ukraine stattgefunden. Diese Aktionen als „Tag des Widerstands“ werden jetzt bis auf weiteres wöchentlich durchgeführt.

fh

Bei den Kundgebungen und Demonstrationen waren fast überall mehr Teilnehmer als bei den regelmäßigen Montagsdemos der letzten Monate. In Gelsenkirchen haben bei 80 festen Teilnehmern noch mehr als 200 Menschen zeitweise teilgenommen. Die Menschen haben ein großes Bedürfnis, ihre Sorge um den Frieden und um die Menschen in der Ukraine zu teilen und sie suchen nach Antworten, was zu tun ist um einen Weltkrieg zu verhindern. Da gab es durchaus kontroverse Debatten wie z.B. in Eisenach, wo aufgrund einer Ankündigung in der Presse etwa 20 neue Teilnehmer kamen, die teilweise erst einmal die Regierung und die NATO in Schutz nahmen. Darauf wurde überzeugend geantwortet, dass die Unterstützung eines Imperialisten gegen den anderen die Kriegsgefahr erhöht.


In Herne und in einigen weiteren Städten haben Menschen aus der Ukraine an den Kundgebungen teilgenommen. Heilbronn: „An der Diskussion nahm auch eine eine ukrainische Mitbürgerin teil, die über die Geschichte und Kultur ihres Volks sprach.


In Esslingen wurden Grüße aus der Ukraine von der ICOR-Organisation KSRD verlesen. Ein Teilnehmer berichtet von einem Bekannten, der in seiner „warmen Wohnung in Russland“ sitzt und um seine Verwandten in der Ukraine bangt. Er darf sie seit Jahren nicht mehr besuchen: Er könnte ja die „Separatisten“ unterstützen.


Als Ausdruck praktischer Solidarität und zur Stärkung der internationalen Arbeitereinheit wurden in Essen und Gelsenkirchen Spenden gesammelt, damit Bergleute aus Russland und aus der Ukraine an der Internationalen Bergarbeiterkonferenz im kommenden Jahr teilnehmen können. Die internationale Arbeitereinheit ist stärker als nationalistische Spaltung und Kriegshetze!


Der Jugendverband REBELL hat unter anderem in Witten und Gelsenkirchen für den Aufbau von Widerstandskomitees gegen den Krieg oder ähnliche Foren geworben.


In Hannover hatte die Kundgebung 60-70 ständige Teilnehmer, auch durch Unterstützung von NavDem, Frauenverband Courage, Jugendverband REBELL sowie MLPD. Ein Kollege von VW Nutzfahrzeuge Hannover berichtete, dass sich im VW-eigenen Intranet weltweit eine kritische Diskussion über den Krieg entfaltet. „So schrieb ein Arbeiter von VW Kaluga (in der Nähe von Moskau): „Kolleginnen und Kollegen, ich schäme mich für das, was Putin tut.“ Und er kündigte an, nach dem Schreiben dieser Nachricht in die Stadt zum Protest zu gehen, wohl wissend, dass er dafür festgenommen werden kann.“


In Essen haben die Montagsdemonstranten überlegt, in Zukunft wieder zu demonstrieren, was besonders für Jugendliche interessanter ist als nur eine Kundgebung. Zur Stärkung der Organisiertheit der Montagsdemo soll es hier auch wieder kurze Auswertungsrunden im Café geben.